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BIBB-Forschung auf internationaler Konferenz zur Berufsbildung in Stockholm vertreten

06.05.2024

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist in diesem Jahr mit fünf Vorträgen auf der International Conference of Research in Vocational Education and Training vertreten. Die Konferenz findet vom 14. bis 16. Mai 2024 statt und zählt zu den Fixpunkten der internationalen Berufsbildungsforschung.

Bereits zum neunten Mal kommen Berufsbildungsforschende in Stockholm zusammen, um neue Forschungsergebnisse zu präsentieren und sich über aktuelle Fragen der Berufsbildung auszutauschen. Die International Conference of Research in Vocational Education and Training ist eine der drei Hauptkonferenzen, die gemeinsam mit dem European Research Network Vocational Education and Training (VETNET) ausgerichtet werden. In diesem Jahr werden 121 Teilnehmende aus 23 Ländern erwartet.

Unter den Teilnehmenden befinden sich auch sechs Forschende aus dem BIBB, die aktuelle Forschungsvorhaben und -erkenntnisse aus dem Institut zur Diskussion stellen.

  • Dr. Madeleine Peitz und Prof. Dr. Hubert Ertl diskutieren anhand des Begleitforschungsprojekts InnoVET Merkmale eines gelungenen Forschungs-Praxis-Dialogs. Sie gehen der Frage nach, welchen Beitrag der Ansatz des Design-Based-Research leisten kann und verdeutlichen anhand ihrer Ergebnisse die Bedeutung der Interaktion zwischen Forschung und Praxis, die Wichtigkeit einer transferorientierten Haltung der Akteure sowie den Bedarf an Austauschformaten.
  • Dr. Anke Bahl untersucht gemeinsam mit Roberta Besozzi (Abteilung für Berufsbildung des Kantons Tessin) die Faktoren, die Mitarbeiter/innen dazu motivieren, sich in der betrieblichen Ausbildung zu engagieren. Hierzu wurden 166 Interviews mit betrieblichen Ausbilder/innen aus Deutschland und der Schweiz ausgewertet. Die Ergebnisse weisen auf die wichtige Funktion der betrieblichen Ausbildung für die Arbeitszufriedenheit und als Beitrag zur Unternehmenskultur hin.
  • Dr. Michael Tiemann und Dr. Jens Dörpinghaus untersuchen Stellen- und Weiterbildungsanzeigen hinsichtlich des dort artikulierten Bedarfs nach Kenntnissen und Kompetenzen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Sie fragen so nach der Beschreibung und der Rezeption von KI auf dem Arbeitsmarkt und identifizieren künftigen Forschungsbedarf zur KI-Nachfrage. Ihre Untersuchung zeigt, dass Künstliche Intelligenz in Stellenanzeigen häufig nachgefragt wird, in der beruflichen Weiterbildung bislang allerdings noch eher ein Randthema bleibt.
  • Stefan Udelhofen, Dr. Jens Dörpinghaus und Dr. Michael Tiemann hinterfragen die Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen der Analyse von Social-Media-Daten im Kontext der Berufsbildungsforschung. Sie stellen einen interoperablen Datensatz von ca. 3,5 Millionen deutschsprachiger Twitter/X-Tweets von 2007 bis 2023 vor, in dem einzelne Berufe nach der Klassifikation der Berufe (KldB) verknüpft sind. Zudem präsentieren sie erste Forschungsergebnisse und diskutieren zukünftige Forschungsfragen vor.
  • Dr. Jens Dörpinghaus und Dr. Michael Tiemann knüpfen hier an und analysieren Trends und Strukturen von Tweets, in denen berufliche Bildung oder berufliche Weiterbildung erwähnt werden. Dabei zeigen sie, dass die Quantität beruflicher Bildung pro Jahr nur ungenau offizielle Statistiken widerspiegelt. Stattdessen zeigt sich eine signifikante Verzerrung in Richtung eher digital ausgerichteter Berufe. Bezugnahmen auf die berufliche Weiterbildung hingegen spiegeln Ereignisse wie die Finanzkrise wider, hängen aber nicht etwa mit neu entstehenden Ausbildungsanforderungen zusammen.

Die Tagung findet vom 14. bis 16. Mai statt. Zum vollständigen Programm und zum Book of Abstracts folgen Sie bitte den Links auf der rechten Seite. Ausgewählte Beiträge der Konferenz werden nach Peer-Review in Buchreihe "Palgrave Studies in Technical and Vocational Education and Training" veröffentlicht.