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Mit Bagger, Lader und Kran auf der virtuellen Baustelle – Bausimulatoren im ABZ Oberhausen

Beim digitalen Workshop der Veranstaltungsreihe „jakobb kompakt“ präsentierte das Ausbildungszentrum Oberhausen, wie Baumaschinensimulatoren in der überbetrieblichen Ausbildung der Baugeräteführenden eingesetzt werden. Alle Simulatoren wurden über das Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung angeschafft.

Baumaschinensimulatoren stehen in einem Schulungsraum des ABZ Oberhausen.

Baggerschaufel befüllen, Lader rückwärts einparken, mit dem Kran eine Last absetzen: Im Ausbildungszentrum Oberhausen (ABZ) der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen werden angehende Baugeräteführende seit 2017 simulationsgestützt ausgebildet. Wie genau das funktioniert, erfuhren Ausbildende und Berufsschullehrkräfte am 5. Oktober 2021 beim digitalen Workshop der neuen Veranstaltungsreihe „jakobb kompakt“.

Ein Team aus Ausbildenden und Auszubildenden des ABZ Oberhausen gewährte via Live-Stream Einblick in seinen mit acht Baumaschinensimulatoren ausgestatteten Lehrraum und präsentierte, wie diese konkret in der überbetrieblichen Ausbildung der Baugeräteführenden zum Einsatz kommen. Mit Azubi-Interviews vermittelten sie den Zuschauenden zusätzliches Wissen über die Simulatoren und die Vorteile für die Ausbildungspraxis. Die Anschaffung der acht Maschinensimulatoren für Bagger, Lader und Kräne sowie einen Kransimulator mit 180 Grad Projektionsfläche wurde durch das Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung gefördert.

Vorteile für Ausbildung und Umwelt

An den acht herstellerneutral gebauten Maschinensimulatoren können die Auszubildenden gleichzeitig und gemeinsam auf einer virtuellen Baustelle arbeiten. Die Auszubildenden erwerben durch die Simulation ein erstes Gefühl für die Handhabung von Bagger, Lader und Kran und können Manöver gefahrenlos ausprobieren. Jens Waldoch, Leiter des ABZ Oberhausen, berichtet, dass die Auszubildenden die Maschinen im Freigelände deutlich geübter und sicherer steuern, wenn sie ihre ersten Fahrstunden auf den Simulatoren absolviert haben. Durch die Verlagerung von Übungen auf die Simulatoren würden zudem die Maschinen geschont und Kraftstoff eingespart.

Darüber hinaus sind die Simulatoren mit einem Lernprogramm verbunden, das den Auszubildenden konkrete Arbeitsaufträge vorgibt und diese bewertet. So üben die Auszubildenden beispielsweise einen Parcours zu fahren oder eine Last mit dem Kran auf einem Zielpunkt abzusetzen. Dabei kann das Lernprogramm die Ausführungen sehr viel genauer beurteilen als es die Ausbildenden könnten. Laut Jens Waldoch habe das unter anderem zu einem Lernzuwachs bei den Auszubildenden geführt.

Trotz aller Digitalisierungstendenzen steht aber weiterhin das Fahren im Freigelände im Vordergrund der Ausbildung: „Die Digitalisierung wird die praktische Ausbildung niemals ersetzen, sie kann immer nur unterstützen“, betont Jens Waldoch. Eingesetzt werden die Simulatoren in allen drei Ausbildungsjahrgängen. Die Einheiten sind dabei fest in den Stundenplan integriert – und besonders beliebt.

Ein nachgefragtes Novum in der Ausbildung

Mit den Simulatoren haben wir einen neuen digitalen Aspekt in der Ausbildung, den es vorher nicht gab“, erklärt Jens Waldoch die Beliebtheit. Die Übungen an den Simulatoren peppen die Ausbildung auf, machen sie abwechslungsreicher und den Auszubildenden Spaß. Doch die Nachfrage beschränkt sich nicht nur auf die Auszubildenden. Die Präsentation bei „jakobb kompakt“ war längst nicht die erste. Und immer wieder empfängt Jens Waldoch Besuch von Personen aus Wirtschaft, Politik und Bildung, die die Bausimulatoren im 2019 neu eröffneten Ausbildungszentrum kennenlernen möchten. Unter anderem haben sich bereits NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Ina Scharrenbach sowie der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz die Simulatoren angesehen.

Mit der Simulationsanlage und vielen weiteren modernen Technologien verfügt das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW aktuell über eine der modernsten Ausbildungsstätten der Bauwirtschaft. Und die Digitalisierung im Ausbildungszentrum soll weiter voranschreiten. Das nächste große Digital-Projekt: Das Außengelände mit W-LAN versorgen, damit die Auszubildenden auch draußen mit Tablets arbeiten können.