Nachteilsausgleich: Schlüssel für Inklusion und Fachkräftequalifzierung
BIBB-Fachtagung am 10. Oktober 2024
10.10.2024
Unter dem Motto „Nachteilsausgleich: Schlüssel für Inklusion und Fachkräftequalifizierung“ trafen sich 150 Expertinnen und Experten aus Berufsbildungspraxis und Wissenschaft mit Stakeholdern der Berufsbildung zu einer Fachtagung im BIBB. Gemeinsam diskutierten sie die Rolle des Nachteilsausgleichs als zentrales Instrument, um behinderten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Berufsbildung zu ermöglichen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.
Der Nachteilsausgleich ist kein neues Konzept zur Inklusion behinderter Menschen in die Berufsbildung. Bereits im Berufsbildungsgesetz und in der Handwerksordnung verankert, gewinnt er in Zeiten des Fachkräftemangels eine zusätzliche Relevanz als Mittel zur Fachkräftegewinnung.
Vielfältige Beiträge und Praxisbeispiele
Die Fachtagung beleuchtete die vielfältigen Aspekte, Möglichkeiten und Herausforderungen des Nachteilsausgleichs in der Berufsbildung und bei beruflichen Prüfungen. Zwei regionale Modelle mit Inklusionsberaterinnen und -beratern an Kammern wurden vorgestellt. Darüber hinaus vermittelten die Referent/-innen Erkenntnisse aus der Berufsschulpraxis als dualer Partner sowie ein Beispiel aus der Schweiz. Aktuelle Ergebnisse eines BIBB-Projekts zur Umsetzung des Nachteilsausgleichs in der Berufsbildungspraxis wurden ebenfalls präsentiert. Eine Befragung im Rahmen dieses Projekts zeigte einen klaren Informationsbedarf bei den zuständigen Stellen, insbesondere den Kammern. Dieses Anliegen wurde mit der Fachtagung aufgegriffen und bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und den fachlichen Austausch zu intensivieren.
Podiumsdiskussion: Perspektiven der Stakeholder
Eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), der Bundesagentur für Arbeit (BA), der Sozialpartner, des Ausschusses für Fragen behinderter Menschen (AFbM) und des BIBB beleuchtete die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Sichtweisen der Stakeholder. Dabei wurden auch die vom BIBB entwickelten Handlungsempfehlungen zu den Projektergebnissen diskutiert.
Programmüberblick
Prof. Dr. Hubert Ertl
Forschungsdirektor und Ständiger Vertreter des Präsidenten (BIBB)
BIBB-Projekt „Nachteilsausgleich in der dualen Berufsausbildung: Eine Untersuchung zur Umsetzung der berufsbildungsgesetzlichen Vorgaben in der Berufsbildungspraxis“
Kirsten Vollmer
Abteilung 2/Stabsstelle Berufliche Bildung behinderter Menschen (BIBB)
Stefan Langela
Leiter Förderberufskolleg/Berufskolleg, Benediktushof Maria Veen
Dr. Susanne Wagner
Geschäftsführerin Institut für Textoptimierung (IFTO) und Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung im BBW Leipzig
Henning Sybertz
Koordination Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) und Fachberatung Inklusive Bildung beim Landschaftsverband Rheinland (LVR)
Alexandra Remmel
Fachberaterin für inklusive Bildung, IHK Köln
Michaela Schmidt
Abteilungsleiterin Berufsbildung, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg
Nadine Gielisch
Inklusionsberaterin, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg
Peter Knutti
Ehem. Leiter Medien des Schweizerischen Dienstleistungszentrum Berufsbildung/Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB)
Podiumsdiskussion mit Stakeholdern der Berufsbildung behinderter Menschen
Rainer Jakobs, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Alexander Brandt-Memet, BMBF
Andreas Gamst, Bundesagentur für Arbeit (BA);
Tanja Girndt, Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS);
Dr. Monika Hackel, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB);
Gerd Labusch-Schönwandt, Stv. Vorsitzender Ausschuss für Fragen behinderter Menschen (AFbM);
Natasha Volodina, Bundesverband der Freien Berufe;
Sandra Zipter, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Bundesvorstand