„DiKonA“: Drei Fragen zum Projektabschluss an Markus Kybart
Im Projekt „DiKonA“ wurde die überbetriebliche Ausbildung im Bereich der Land- und Baumaschinentechnik umfassend modernisiert. Markus Kybart beschreibt im Interview, wie die Lehrgänge gestaltet wurden und welche Rolle das Ausbildungspersonal spielt.
Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung: Mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung zielte das BMBF darauf ab, die digitale Transformation in den ÜBS weiter voranzutreiben. Inwiefern ist es Ihnen gelungen, mit Ihrem Projekt die überbetriebliche Ausbildung zu modernisieren und welchen Mehrwert konnten Sie für Ihre ÜBS generieren?
Markus Kybart: Unser Projekt konnte erfolgreich dazu beitragen, die überbetriebliche Ausbildung im Bereich der Land- und Baumaschinentechnik zu modernisieren und Mehrwert für die beteiligten ÜBS zu generieren.
Durch das Projekt wurden die Lehrgänge praxisnäher gestaltet und stärker an die Arbeitsrealität in den Werkstätten angepasst. Die Auszubildenden arbeiten nun verstärkt anhand von Aufträgen und das Lernen wurde aus dem Klassenraum in die Werkstatt verlagert. Dadurch konnten die Problemlösekompetenz und das Systemverständnis der Auszubildenden gefördert werden. Darüber hinaus wurden verschiedene Technologien identifiziert und in die Ausbildung integriert, darunter Assistenzsysteme, alternative Antriebe und digitale Softwarelösungen für Werkstätten. Die Ausbildung wurden auch um Themen erweitert, wie z. B. Vernetzung, Automatisierung, neue Services und Geschäftsmodelle.
An den einzelnen Standorten implementierte das Projektteam zudem spezifische Lösungen. So nutzt der Standort Osnabrück zum Beispiel eine Software, die den Einsatz eines Warenwirtschaftssystems in der Werkstatt simuliert. Zudem entwickelte das Team digitale Lösungen für verschiedene Lehrgänge. In Stade wurde ein System entwickelt, in dem Auszubildende ihre Arbeitsergebnisse mittels PDF-Dokumente erfassen und digital ablegen. Außerdem kommt dort nun in der ÜBA eine Traktorsimulationseinheit zum Einsatz. In Potsdam wurde ein neuer digitalisierter Lehrgang zum Thema Hochvolttechnologie konzipiert und es werden fortan Datenbrillen sowie digitale Endgeräte zur Unterstützung des Lernprozesses eingesetzt. In Walldorf hat das Projektteam ein neues Lernmanagementsystem eingeführt und eine Software zur Verwaltung von Maschinen und Dokumenten in die Ausbildung integriert.
Das Projekt trug dazu bei, die überbetriebliche Ausbildung zu modernisieren, indem es praxisnahe Ansätze und digitale Technologien integrierte.
Zusätzlich ermittelte das Projektteam den Schulungsbedarf des Ausbildungspersonals und entwickelte darauf aufbauend Qualifizierungsbausteine. Die Vernetzung der Projektpartner und die Zusammenarbeit mit externen Stakeholdern trugen zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts bei. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde über verschiedene Kanäle betrieben, um die Ergebnisse des Projekts zu verbreiten und das Bewusstsein für die Bedeutung der Digitalisierung in der Ausbildung zu schärfen.
Insgesamt trug das Projekt dazu bei, die überbetriebliche Ausbildung zu modernisieren, indem es praxisnahe Ansätze und digitale Technologien integrierte.
Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung: Wenn Sie die Produkte und Ergebnisse aus Ihrem Projekt betrachten: Was davon wird aktuell in Ihrem Bildungszentrum genutzt und was soll zukünftig noch genutzt werden?
Markus Kybart: Die Produkte und Ergebnisse unseres Projekts haben sich als äußerst wertvoll erwiesen und werden derzeit aktiv in den Bildungszentren eingesetzt. Die Werkstattsoftware, die Kundenaufträge simuliert, das Lernmanagementsystem und weitere digitale Lösungen werden bereits erfolgreich genutzt, um den Ausbildungsprozess zu optimieren und praxisnahe Erfahrungen zu vermitteln.
Für die Zukunft ist geplant, diese Lösungen weiterhin zu nutzen und schrittweise weiterzuentwickeln. Dabei werden wir uns eng an den Bedürfnissen und Anforderungen der Auszubildenden, des Ausbildungspersonals und den sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt orientieren. Neue Technologien und Trends werden fortlaufend von unserem Team evaluiert, um sicherzustellen, dass unsere Bildungszentren stets auf dem neuesten Stand bleiben und die bestmögliche Ausbildung bieten.
Es ist wichtig anzumerken, dass sich die Bedürfnisse und Anforderungen im Laufe der Zeit verändern können. Daher bleiben wir flexibel und passen unsere Lösungen entsprechend an, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Dies kann bedeuten, dass neue Technologien integriert oder bestehende Lösungen verbessert werden, um einen optimalen Nutzen für unsere Auszubildenden und das Bildungspersonal zu gewährleisten.
Abschließend möchte ich auch die Netzwerkarbeit als bedeutenden Bestandteil unseres Projekts hervorheben und unsere neuen Kontakte als Ergebnis des „DiKonA“-Projekts erwähnen. Wir hatten die Möglichkeit, viele neue Akteure im Bereich der beruflichen Bildung und der Land- und Baumaschinentechnik kennenzulernen. Diese Netzwerke werden uns auch nach dem Projektende weiterhin unterstützen und stärken.
Unser Ziel ist es, die bestmögliche Ausbildung zu bieten und sicherzustellen, dass unsere Absolventinnen und Absolventen erfolgreich in ihren Berufen sind.
Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung: Sie haben drei Jahre lang als Projektleiter an dem Projekt mitgewirkt. Welche Erkenntnis oder welche Erfahrung ist Ihnen besonders haften geblieben?
Markus Kybart: Beim Blick auf die Produkte und Ergebnisse unseres Projekts erkennen wir die Vielfalt an Lösungen und Ansätzen, die je nach Kontext unterschiedlich erfolgreich sein können. Daher ist es entscheidend, flexibel zu sein und verschiedene Optionen zu testen und auszuprobieren, um jene zu identifizieren, die den eigenen Bedürfnissen am besten entsprechen.
Besonders wichtig war und ist mir die Einbindung des Personals an den Standorten. Diese Vorhaben können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn das jeweilige Team in den beteiligten Bildungsstätten das Projekt unterstützt und sich für seine Umsetzung engagiert. Folglich sind Personalplanung und -entwicklung, auch über das Projekt hinaus, von großer Bedeutung.
Die Bildungslandschaft entwickelt sich rasch weiter, wobei beständig neue Technologien und Lehrmethoden entstehen. Daher ist es unabdingbar, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und offen für Veränderungen bleiben. Dies erfordert eine fortlaufende Bewertung unserer Bildungsangebote sowie die Bereitschaft, neue Ansätze zu entwickeln und zu implementieren.
Trotz der Herausforderungen ist die Arbeit an der Integration digitaler Lösungen und praxisnaher Lehrmethoden in Bildungszentren lohnenswert. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Ausbildung unserer Auszubildenden zu verbessern und sie besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten. Letztendlich ist unser Ziel, die bestmögliche Ausbildung zu bieten und sicherzustellen, dass unsere Absolventinnen und Absolventen erfolgreich in ihren Berufen sind.