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Modul Disaster Nursing in der Ausbildung - Pflegeresilienz durch Krisenkompetenz (MODINA)

Laufzeit 08/2024 – 07/2026 (24 Monate)
Kurzbeschreibung Entwicklung eines Moduls mit 40 UE inklusive Planspiel zum Thema Disaster Nursing für die grundständige und akademische Pflegeausbildung. 
Auftragnehmer

DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. und Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz

Frankfurt University of Applied Science (UAS)

Fachbereich Soziale Arbeit & Gesundheit, dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO)

Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS)

Ansprechpartner

Pflegeforschung, AB 2.6 BIBB
pflegeforschung@bibb.de

Dr. Frauke Hartung 
Frauke.Hartung@schwesternschaft-bonn.drk.de

Hintergrund

Das Thema „Disaster Nursing“ (Pflege in Krisen- und Katastrophensituationen) findet in Deutschland bisher wenig Beachtung. Die Krisen der letzten Jahre, wie z.B. die COVID-19-Pandemie und die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021, haben gezeigt, dass die professionelle pflegerische Versorgung vulnerabler Gruppen auch in Krisen und Katastrophen sichergestellt werden muss. Die operative und strategische Verankerung der Pflege als Handlungsfeld im Bevölkerungsschutz ist unabdingbar. Dies stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation der Personen, die diese Versorgung sicherstellen sollen. Derzeit fehlt es jedoch an systematisch in die Ausbildung integrierten Bildungsangeboten zum Disaster Nursing, um Pflegefachpersonen für Einsätze in Krisen und Katastrophen zu sensibilisieren und vorzubereiten. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland steigt die Zahl der Pflegebedürftigen, die dem zunehmenden Risiko von Katastrophen ausgesetzt sind und für die Pflegende aktiv werden müssen. Ein erster wichtiger Schritt ist die Entwicklung eines Moduls Disaster Nursing für die grundständige Pflegeausbildung, um bereits dort grundlegende Kompetenzen für den Katastrophenschutz zu verankern.

Ziel

Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Unterrichtsmoduls, das Pflegefachpersonen gezielt auf die Bewältigung und das professionelle Handeln in Krisen- und Katastrophensituationen vorbereitet. Als langfristige Bildungsstrategie konzipiert, wird das Modul „Pflegehandeln in Krisen und Katastrophen“ so entwickelt, dass es flexibel in die generalistische Pflegeausbildung, primärqualifizierende Pflege-Studiengänge sowie in verschiedene Fort- und Weiterbildungsformate integriert werden kann. Um die Durchlässigkeit zwischen einer generalistischen Ausbildung und einer Spezialisierung im Disaster Nursing zu fördern, ist das Modul so aufgebaut, dass vertiefende Fort- und Weiterbildungsangebote darauf aufbauen können. Grundlage für die Erarbeitung des Moduls sind u.a. die Kompetenzanforderungen der Level 1 und 2 sowie die acht Kompetenzbereiche des International Council of Nursing aus den „Core Competencies in Disaster Nursing Version 2.0“ (INTERNATIONAL COUNCIL OF NURSES ICN 2019).

Das Studiendesign umfasst eine systematische Literaturrecherche und Dokumentenanalyse, um bestehende Kompetenzen für die Modulentwicklung zu identifizieren. Zur Evaluation werden standardisierte Fragebögen und Interviewleitfäden eingesetzt, die sich am Kirkpatrick-Modell (KIRKPATRICK/KIRKPATRICK 2008) orientieren und die Lernergebnisse sowie die Anwendbarkeit der Inhalte in der Praxis erfassen. Ein praxisnahes Planspiel mit integrierten Simulationen, wie Triage- und Evakuierungsübungen im Skills Lab, dient zur Vertiefung der Kompetenzen unter realitätsnahen Bedingungen. Abschließend werden quantitative und qualitative Daten umfassend ausgewertet, um Optimierungspotenziale des Moduls zu identifizieren.

Zu den Projektergebnissen gehört die Erstellung eines Arbeitsbuches für Auszubildende, das als zentrale Lernhilfe und Nachschlagewerk dient. Es enthält Protokolle, Checklisten und Handlungsanweisungen für Krisensituationen sowie Raum zur Dokumentation des individuellen Lernfortschritts. Dieses Arbeitsbuch begleitet die Ausbildung und dient den Teilnehmenden langfristig als praxisorientiertes Kompendium. Nach Abschluss des Projektes sollen die Materialien allen Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt werden, um eine breite Nutzung in der Pflegebildung zu ermöglichen. 
Die Ergebnisse, Vorträge und Veröffentlichungen werden fortlaufend über die Projekt-Homepage und hier auf der Internetseite des BIBB zugänglich gemacht. Gesamtergebnisse werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt.

www.Pflege-im-Bevölkerungsschutz.de