Austauschformate mit zuständigen Stellen für die Anerkennung von Heilberufen
Bereits seit 2015 veranstaltet das Anerkennungsmonitoring des BIBB im Auftrag des BMBF Austauschformate für die zuständigen Stellen der Länder, die die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in den Heilberufen durchführen. Der behördenübergreifende Austausch verfolgt das Ziel, den Anerkennungsvollzug bundesweit einheitlicher zu gestalten.
Das Anerkennungsmonitoring bietet den zuständigen Stellen im Rahmen der Austauschformate einen geschützten Raum, um etwa die Umsetzung gesetzlicher Neuerungen, berufs- oder landesspezifische Herausforderungen bei der Anerkennung oder Unterstützungsangebote aus der Anerkennungslandschaft zu diskutieren. Im Rahmen zielorientierter Workshop-Reihen werden zudem konkrete Produkte entwickelt, wie gemeinsame Standards bei der Forderung einzureichender Dokumente in der Pflege oder Musterdokumente zur einheitlichen Gestaltung von Feststellungsbescheiden. In den Austausch eingebunden ist in der Regel auch die Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG), die unter anderem durch ihre Gutachtentätigkeit eine vielseitige Expertise mitbringt.
Bundesweite Standards für die einzureichenden Dokumente bei der Anerkennung von Pflegefachkräften
Gemeinsam mit den zuständigen Stellen und fachlichen Expertinnen und Experten hat das Anerkennungsmonitoring Empfehlungen zur bundesweiten Vereinheitlichung der im Rahmen des Anerkennungsverfahrens und der anschließenden Berufszulassung einzureichenden Dokumente entwickelt.
Auch wenn die Pflege in Deutschland bundesrechtlich geregelt ist, zeichnet sich bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen in den Ländern eine Uneinheitlichkeit im Vollzug ab. Dies wirkt sich unter anderem auf die Auswahl, Formanforderungen und die genutzten Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit den einzureichenden Dokumente aus. Eine länderübergreifende Vereinheitlichung kann die Transparenz für Antragstellende und Beratungseinrichtungen erhöhen und hat das Potenzial, Beratungsanfragen bei den zuständigen Stellen und verfahrensverzögernde Nachforderungen zu reduzieren. Die vorliegende Fassung der Handlungsempfehlungen wurde im Rahmen einer Workshopreihe im Auftrag des BMBF gemeinsam mit dem BMG, dem BMFSFJ, der Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG), der Deutschen Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) und den zuständigen Stellen der Länder erarbeitet.
Die Handlungsempfehlungen richten sich primär an die zuständigen Stellen und sollen eine einheitliche Grundlage zur Überarbeitung von Antragsformularen und Checklisten für die einzureichenden Dokumente auf deren Homepages liefern. Neben dafür geeigneten Textbausteinen liefern die Empfehlungen Einschätzungen zu unterschiedlichen praxisbezogenen Fragestellungen zu den Themenfeldern „Beglaubigungen“, „Übersetzungen“, „Auswahl einzureichender Dokumente“ und „Digitalisierung der Verfahren“. Ebenfalls Teil der Empfehlungen bildet ein Template (bzw. eine Mustervorlage) für den Lebenslauf in deutscher und englischer Fassung. Die Vorlage kann ebenfalls von den zuständigen Stellen übernommen werden, um genau die Inhalte der Antragstellenden zu erfragen, die für die Antragsbearbeitung benötigt werden.