Situation der praxisanleitenden Personen im Rahmen der beruflichen und hochschulischen Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann/ zur Pflegefachperson sowie deren Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten (SiPAL)

Seit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung stehen Praxisanleitende vor der Herausforderung, ihr berufliches Handeln an den Vorgaben des Pflegeberufegesetzes (PflBG) und der Rahmenpläne, bzw. Rahmenausbildungspläne der Fachkommission nach § 53 PflBG auszurichten. Dem praktischen Anteil der Ausbildung wurde im Rahmen der Pflegeberufereform eine höhere Bedeutung zugesprochen, was sich u.a. in der gesetzlichen Mindestanforderung eines 10-prozentigen Anteils an Praxisanleitung in der praktischen Pflegeausbildung zeigt. Der damit einhergehende Bedeutungsgewinn der Praxisanleitung für die berufliche und hochschulische Pflegeausbildung geht also zum einen mit einer Ausdifferenzierung des Aufgabenfeldes von Praxisanleitenden einher. Zum anderen ist er mitunter von komplexen Problemstellungen und Unsicherheiten begleitet, beispielsweise wenn es darum geht, den geforderten 10-prozentigen Anteil zu gewährleisten, betriebliche oder individuelle Ausbildungspläne zu entwerfen, Anleitungssituationen und Lernangebote in unterschiedlichen Praxisfeldern zu entwickeln oder Leistungsmessungen kompetenzorientiert durchzuführen etc. (Hänel et al., 2023; Olden et al., 2022).

Ziel

Das Ziel des Auftrags besteht in einer systematischen und multiperspektivischen Untersuchung der Arbeitssituation von praxisanleitenden Personen in der beruflichen und hochschulischen Ausbildung. Weiterhin zielt das Forschungsvorhaben darauf ab, einen umfassenden Überblick über die bestehende Fort- und Weiterbildungslandschaft für Praxisanleitende aufzuzeigen und Perspektiven für deren bedarfsgerechte Weiterentwicklung zu erarbeiten.

Die Umsetzung des Forschungsvorhabens erfolgt mithilfe eines multiperspektivischen Mixed-Methods-Forschungsdesigns.

Methodisch-konzeptionell beinhaltet das Vorhaben folgende Projektschritte:

• Systematische Literatur- und Internetrecherche sowie Literaturreview
• Bestandsaufnahme der Fort- und Weiterbildungsangebote für Praxisanleitende anhand einer bundesweiten, systematischen Erhebung und strukturierten, qualitativen Analyse von Dokumenten (z.B. Curricula).
• Qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Praxisanleitenden zur systematischen Erfassung von spezifischem Erfahrungs-, Rollen- und Kontextwissen sowie dem subjektiven Erleben von Anleitungssituationen und Arbeitsbedingungen im Rahmen der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung.
• Quantitative Online-Befragung von beruflichen und hochschulischen Auszubildenden zu deren Perspektive auf das Thema „Praxisanleitung“. 
• Beobachtungsstudie zur situativen Anleitung in der Praxis mit dem Ziel, Schulungs- und Weiterbildungsbedarfe von Praxisanleitenden zu erheben sowie Empfehlungen für förderliche Rahmenbedingungen zur Umsetzung von Anleitungen zu formulieren.
• Qualitative Befragung von zu pflegenden Personen sowie deren Zu-/ und Angehörigen zu deren Perspektive auf das Thema „Anleitungssituationen“.
• Synthese der quantitativen und qualitativen Ergebnisse zur Ableitung von Implikationen für die Fort- und Weiterbildungslandschaft sowie zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen und zielgruppenspezifischen Transferprodukten für das Handlungsfeld der Praxisanleitung.

Die Ergebnisse werden fortlaufend über die Projekt-Homepage, Vorträge und Veröffentlichungen zugänglich gemacht. Gesamtergebnisse werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt.

Derzeit gibt es noch keine Veröffentlichungen. Die Veröffentlichungen und Vorträge werden fortlaufend über die Projekt-Homepage publiziert.