Drittes Treffen des EU-Horizon-Projekts „Skills2Capabilities“ an der TU Dortmund
12.02.2025
Wie wandeln sich Berufe über die Zeit? In welcher Art und Weise durchdringt neue Technik die Arbeitswelt und verändert damit das Zusammenspiel von Mensch, Arbeit und Technik? Was in der größten Arbeitswelt Ausstellung Deutschlands (DASA, Dortmund) mit allen Sinnen erlebbar ist, wurde im Rahmen des dritten Projekttreffens des Forschungsprojekts „Skills2Capabilities" in Dortmund diskutiert.
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Das Treffen zum EU-Horizon geförderten Forschungsprojekt „Matching Skills: Fähigkeiten, Organisationen und Institutionen“, kurz „Skills2Capabilities“, fand am 06. Und 07. Februar 2025 an der Technischen Universität Dortmund statt. Ziel von „Skills2Capabilities“ ist es, zu verstehen, wie Qualifikationssysteme - angesichts des rapiden Wandels – besser auf die Qualifikationsanforderungen in einem dynamischeren Arbeitsmarktumfeld reagieren können.
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In der Keynote am ersten Tag präsentierte Dr. Kirak Ryu vom KRIVET, dem südkoreanischen Partnerinstitut des BIBB, die Ergebnisse einer komplexen Politik-Simulation. In der der Simulation wurden die Auswirkungen unterschiedlicher politischer Maßnahmen – in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und einer Kombination aus beiden – auf das Wirtschaftswachstum modelliert. Danach wurden die Implikationen für die Gestaltung des südkoreanischen Qualifikationssystems abgeleitet.
In einer gemeinsamen Führung durch die Ausstellung konnte in der DASA konkret erlebt werden, wie sich Berufe im Laufe der Zeit – durch den Einsatz neuer Techniken – verändert haben und mit welcher Geschwindigkeit sich der fortwährende Wandel heute vollzieht. Ein Beispiel war der Beruf des Schriftsetzers, der durch den Einsatz einer Maschine an Bedeutung verloren hat und dann gänzlich verschwunden ist.
Am zweiten Tag präsentierte Ines Loll gemeinsam mit Katarina Weßling, BIBB, ihre Forschung. Ihr zentrales Interesse gilt der Frage, ob Unternehmen je nach Standort unterschiedliche Anforderungen an Fachkräfte stellen. Muss eine Fachkraft für Lagerlogistik in allen Regionen Deutschlands dieselben Kompetenzen mitbringen? Welche Rolle spielen transversale, übergreifende Fähigkeiten wie Problemlösekompetenz und Kommunikationsstärke? Und passen Betriebe ihre Anforderungen an, wenn sie mit einem starken Fachkräftemangel in ihrer Region konfrontiert sind – senken sie gegebenenfalls ihre Qualifikationsanforderungen? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Stellenanzeigen umfassend analysiert.
Zum Abschluss des Projekts wird die Universität Maastricht im November 2025 ein Treffen organisieren, zu dem nationale und internationale politische Entscheidungsträger eingeladen werden.