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Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz

02.04.2025

Die Einführung von KI am Arbeitsplatz geschieht zumeist informell und die konkrete Nutzung wird von individuellen und beruflichen Faktoren beeinflusst. So ein Ergebnis der DiWaBe 2.0-Befragung, einer repräsentativen Datengrundlage zu den Auswirkungen von KI und technologischem Wandel in Deutschland.

Ein Mann mit Schutzhelm steht einem KI-Roboter in einer industriellen Umgebung gegenüber.

Rund 60 Prozent der Beschäftigten in Deutschland nutzen bereits KI-Technologien am Arbeitsplatz und erachten diese überwiegend als hilfreiches und unterstützendes Arbeitsmittel. Dies steht in gewisser Diskrepanz zu einer eher schleppenden formellen Einführung von KI durch Betriebe und führt oft zu einer eher informellen Nutzung von KI am Arbeitsplatz. Diese Nutzung wird zudem stark von individuellen und beruflichen Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören etwa Bildung, Alter, Geschlecht, der Wirtschaftszweig und das Berufssegment. So nutzen Beschäftigte ohne Bildungsabschluss etwa nur zu knapp einem Drittel KI, bei Beschäftigten mit einem beruflichen Abschluss sind es 58 Prozent, wohingegen fast 80 Prozent der Beschäftigten mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss KI nutzen. Beschäftigte, bei denen sich die KI-Nutzung in den letzten fünf Jahren intensiviert hat, berichten zudem von komplexeren Tätigkeitsanforderungen, einer höheren Arbeitsautonomie, aber auch von einer höheren Arbeitsintensität.

Dies sind einige Ergebnisse der zweiten Erhebung des Projekts „Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung“ (DiWaBe 2.0) – einer Kooperation der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), des Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die repräsentative Querschnittserhebung befragte im Jahr 2024 rund 9.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland zum Verbreitungsgrad, zu Anwendungsfeldern und zu den Auswirkungen neuer Technologien und legte einen besonderen Schwerpunkt auf die Nutzung von KI-Technologien am Arbeitsplatz. „Es ist abzusehen, dass die Künstliche Intelligenz auch in der beruflichen Bildung an Bedeutung gewinnen wird. Eine verlässliche Datenbasis ist daher von zentraler Relevanz für unsere Forschungsarbeit, gerade wenn es um die Entwicklung einschlägiger Weiterbildungsangebote geht“, unterstreicht Prof. Dr. Hubert Ertl, BIBB-Forschungsdirektor und Ständiger Vertreter des Präsidenten, die Bedeutung der Erhebung.

Porträtfoto Prof. Dr. Hubert Ertl

Prof. Dr. Hubert Ertl

"Es ist abzusehen, dass die Künstliche Intelligenz auch in der beruflichen Bildung an Bedeutung gewinnen wird. Eine verlässliche Datenbasis ist daher von zentraler Relevanz für unsere Forschungsarbeit, gerade wenn es um die Entwicklung einschlägiger Weiterbildungsangebote geht."

Bislang zeigen sich jedoch noch keine signifikanten Unterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne KI-Nutzung hinsichtlich der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung. Beschäftigte, die KI Nutzen, nehmen nicht häufiger an Weiterbildungen teil. Allerdings schätzen die, die an Weiterbildungen teilgenommen haben und KI intensiv nutzen, die Unterstützung durch Technik am Arbeitsplatz als höher ein. „Interessant ist auch, dass Beschäftigte mit intensivierter KI-Nutzung eher an Weiterbildungen zu überfachlichen Fähigkeiten teilnehmen", ordnet Myriam Baum, wissenschaftliche Mitarbeiterin am BIBB und Mit-Autorin der Studie, die Ergebnisse weiter ein.

Der Bericht steht kostenlos und als barrierefreies PDF im BIBB VET-Repository zur Verfügung: 
Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe 2.0) : eine Datengrundlage für die Erforschung von Künstlicher Intelligenz und anderer Technologien in der Arbeitswelt