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Zertifikat Waldpädagogik

Begegnungsort für Mensch und Wald - so könnte man das Haus des Waldes bezeichnen.
Dabei sollen alle gesellschaftliche Gruppen, von Kindergartenkindern bis zu Senioren die Möglichkeit haben, näher mit dem Wald in Kontakt zu kommen. Kontakt im wahrsten Sinn des Wortes, denn die unmittelbare Naturerfahrung steht im Mittelpunkt. Riechen, hören, sehen, tasten, fühlen: ganzheitlich ist das Motto in den Programmen und Veranstaltungen, die deshalb auch vor allem draußen stattfinden.

Wald hat als einer der naturnahsten Räume in unserer Kulturlandschaft große Bedeutung als Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Auch den Menschen dient er als Lebensraum. Er produziert den nachwachsenden Rohstoff Holz, bietet uns Schutz und ermöglicht uns Erholung in gesunder Atmosphäre. So geht es also um eine gesamtheitliche Betrachtung des Waldes mit dem Menschen als Teil der Natur. Die Nutzung des Waldes ist demzufolge ein wichtiges Thema bei den Programmen und auch in den Ausstellungen.

Mit offenen Veranstaltungen und Wechselausstellungen schlägt das Haus des Waldes Brücken zu anderen Themen, wie beispielsweise Holzwirtschaft, Kunst oder Jagd. Denn: Vernetztes Denken ist hier das Prinzip.

Im Haus des Waldes erleben die Teilnehmer den Wald mit allen Sinnen. Ob in der Ausstellung im lichtdurchfluteten Gebäude oder im Wald. Überall gibt es etwas zu sehen, zu entdecken und zu erfahren.
Mit der Ausarbeitung spezieller Programme für die jeweiligen Altersstufen sollen den unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen Rechnung getragen werden. Allen Programmen gemeinsam ist ein ganzheitliches Erlebnis im Lernort Wald.

Das Fortbildungsangebot für Multiplikatoren ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Bildungszentrums. Seit Jahren hat sich die Waldpädagogik zu einem wesentlichen Teil der Umweltbildung weiterentwickelt. Sie vereint verschiedene Lernfelder: Umweltbildung, Bewegungspädagogik, Soziales Lernen und Allgemeine Pädagogik. Mehr und mehr hat sie sich von der klassischen Umweltbildung zur Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung weiterentwickelt. Das Haus des Waldes trägt dieser Entwicklungen Rechnung und bietet deshalb eine berufsbegleitende Fortbildung mit dem Abschluss "Zertifikat Waldpädagogik" an. Die Fortbildung ist in zwölf unterschiedliche Kurse, meist als Tagesseminare angeboten, gegliedert. Deren Aufbau orientiert sich an Zielgruppen und Altersstufen. Inhalte, Didaktik und Methodik sind dieser Einteilung entsprechend angepasst. Ganz im Sinne des ganzheitlichen Verständnisses von Natur, spielt die Nutzung des Waldes durch den Menschen eine zentrale Rolle. Neben der naturnahen Waldwirtschaft werden natürlich auch andere Themen, wie z.B. Tiere des Waldes, der Waldboden oder Nahrungsnetze vermittelt.

Ein bewährtes Prinzip am Haus des Waldes ist die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Förster.
Beide Kompetenzbereiche werden in der Konzeption der Programme kombiniert. In enger Zusammenarbeit stellen der Pädagogische und der Forstliche Leiter in Kooperation mit anderen Partnern dieses Prinzip dar. Bei der Planung und Reflexion der Fortbildungen arbeiten sie eng zusammen und führen einige Kurse im Lehrer-Förster-Tandem gemeinsam durch. Der Lehrgang ist mit den Erfahrungen aus den letzten Jahren stetig weiter entwickelt worden.

Ab 2007 werden das pädagogische und das forstlich- ökologische Modul in die Fortbildung integriert. Diese Anpassung basiert auf einer Abstimmung mit den anderen Bundesländern und hat das Ziel, 2008 ein bundesweit einheitliches Zertifikat zu etablieren.

Ziele

  • Umsetzung einheitlicher Qualitätsstandards: - Vermittlung von Grundwissen in den Bereichen Ökologie, Forstwirtschaft und Nachhaltige Entwicklung. - Vermittlung von auf Wald bezogenen methodisch- didaktischen Grundkenntnissen, die pädagogische Handlungskompetenz verleihen
  • Verstärkung und Ausweitung der waldpädagogischen Arbeit staatlicher Einrichtungen durch Waldpädagogen mit Zertifikat
  • Vereinheitlichung der Kostenstruktur in der Waldpädagogik
  • Verbesserung der Marktchancen und Erhöhung der Nachfrage für Waldpädagogen mit Zertifikat

Hauptzielgruppen für den Lehrgang mit Zertifikat für Waldpädagogik sind insbesondere Erzieher/-innen, Lehrer/-innen, Förster/-innen und Sozialpädagogen/-innen.
Eine weitere Zielgruppe sind Interessierte mit einschlägigen Erfahrungen in pädagogischen und/oder forstlichen Bereichen (z. B. Forstwirte/-innen). Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist Zugangsvoraussetzung für die Teilnahme an den Kursen. Bei nachgewiesener persönlicher Eignung (z.B. Berufserfahrung ohne abgeschlossene Ausbildung, Studierende einschlägiger Fachrichtungen, langjähriges ehrenamtliches Engagement, erfolgreiche Natur- und Umweltpädagogikabschlüsse anderer Institutionen) können hiervon Ausnahmen zugelassen werden. Ausnahmeregelungen können mit spezifischen Auflagen versehen werden.

Umsetzung
Nach der Teilnahme an 10-12 unterschiedlichen ein- bzw. mehrtägigen Seminaren können die Interessenten einen Zertifikats-Workshop absolvieren. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten Sie das "Zertifikat Waldpädagogik".

Ausbildungselemente sind:

  • Grundmodul pädagogische und methodische Grundlagen
  • Grundmodul forstliche und ökologische Grundlagen
  • Pflichtmodule (Forstlich - ökologische Aufbaukurse; spezifisch pädagogische und methodische Aufbaukurse; rechtliche und organisatorische Inhalte; Wahl-Pflichtkurse)
  • 40 Std. betreutes Praktikum
  • eintägige Prüfung im Haus des Waldes