Zugang zu und Gestaltung der beruflichen Ausbildung
Begleitung von jungen Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung auf dem Weg in Ausbildung und Beruf
Viele Untersuchungen zeigen, dass die Chancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund nach Beendigung der Schule einen Ausbildungsplatz im dualen System der Berufsausbildung zu erhalten, insgesamt deutlich schlechter sind, als für Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Dies betrifft nicht nur die Häufigkeit eines gelingenden Übergangs und die Höhe der Vertragslösungen während der Ausbildung, sondern führt auch zu Verzögerungen beim Einstieg in den Beruf. Ausbildung und Beschäftigung sind aber wichtige Eckpfeiler der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung.
Einen detaillieren Blick speziell auf die Situation von Geflüchteten bietet die BIBB-Veröffentlichung "Geflüchtete und berufliche Bildung" die dazu beitragen möchte, empirisch begründete Antworten zu geben auf die Frage, wie berufliche Bildung Geflüchtete integrieren kann:
Wissenschaftliches Diskussionspapier "Geflüchtete und berufliche Bildung"
Zur Förderung einer gleichberechtigten Teilhabe gibt es eine Vielzahl an Angeboten, die junge Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete begleiten, eine berufliche Orientierung bieten und auf eine Berufsausbildung vorbereiten. Sowohl Bund und Land wie auch die Kommunen fördern Angebote, die von der Kompetenzfeststellung über die Vermittlung von Sprachkenntnissen bis zum Coaching während der Ausbildung reichen. Eine Übersicht der Programme und Initiativen findet sich auf den Seiten der Fachstelle überaus, in der Programmdatenbank:
www.ueberaus.de/programme
Eine Herausforderung besteht darin, diese Angebote auf den verschiedenen Ebenen zu koordinieren. Auf Bundesebene ist die Initiative Bildungsketten (www.bildungsketten.de) aktiv, die sich für eine Abstimmung der Aktivitäten des Bundes und der Länder einsetzt. In mehreren Bundesländern bestehen KAUSA-Landesstellen, die Netzwerke bilden oder in landesweiten Netzwerken mitarbeiten, um die Ausbildung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund zu unterstützen.
Um den Zugang zur beruflichen Ausbildung und ihre erfolgreiche Umsetzung bei jungen Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund gezielt zu fördern, koordiniert und betreut das BIBB im Auftrags des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die folgenden Programme:
Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA)
KAUSA-Projekte verfolgen das Ziel, die Ausbildungsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten zu erhöhen. Sie informieren und beraten junge Menschen und ihre Eltern zur beruflichen Ausbildung. Zudem begleiten sie migrantische Unternehmen auf dem Weg zum Ausbildungsbetrieb.
Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung (BOFplus)
Im Rahmen einer intensiven, bis zu 26-wöchigen beruflichen Orientierung und Vorbereitung werden Zugewanderte mit Unterstützungsbedarf schrittweise auf eine Berufsausbildung vorbereitet und dabei kontinuierlich begleitet.
Das europäische Bildungsprogramm Erasmus+
Erasmus+ ermöglicht nicht nur dem Bildungspersonal, Weiterbildungen oder Praktika in anderen europäischen Ländern zu absolvieren, sondern fördert etwa auch Kooperationsprojekte zur Entwicklung innovativer Verfahren zur Integration von Flüchtlingen im Bildungsbereich.
Initiative Bildungsketten
Mit der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ verzahnen Bund, Länder und Bundesagentur für Arbeit unterschiedliche Angebote zur Förderung von jungen Menschen in der Schule sowie am Übergang in Ausbildung und Studium.