Erste Ergebnisse zur Kosten-Nutzen Erhebung auf den Philippinen
Die ersten Ergebnisse zu Kosten und Nutzen betrieblicher Ausbildung auf den Philippinen wurden auf der 3. Regionalen Berufsbildungskonferenz in Laos sowie bei einem Stakeholder Workshop in Manila vorgestellt. Sie stießen auf großes Interesse und wurden kontrovers diskutiert. Die Endergebnisse werden für Juni 2016 erwartet.
Im Dezember 2015 wurden im Rahmen eines Stakeholder Workshops in Manila sowie im Rahmen der 3. Regionalen Berufsbildungskonferenz in Laos die ersten Ergebnisse der ersten landesweiten Kosten-Nutzen- Erhebung zur betrieblichen Ausbildung vorgestellt.
Demnach verläuft die Erhebung bislang erfolgreich. Bis zum Ende der Feldphase werden etwa 200 Unternehmen interviewt werden, was einer Ausschöpfung von knapp 60 % entspricht. Im Durchschnitt bildete jedes Unternehmen im Zeitraum 1. Juli 2014 – 30. Juni 2015 26 Auszubildende aus. Die Ausbildungsdauer im Dualized Training System (DTS) / Dualized Training Programm (DTP) im Unternehmen betrug zwischen 3 und 18 Monaten.
Um ein umfängliches Bild zu Ausbildungssituation zu bekommen, wurden neben den ausbildenden Betrieben auch die durchführenden Institutionen (Technical Vocational Institutes - TVI) und die Auszubildenden mit einem Kurzfragebogen befragt.
Der Stakeholder-Workshop wurde vom BIBB-Partnerinstitut, Technical Education and Skills Development Authority (TESDA) durchgeführt. Dort wurden die Ergebnisse den ca. 70 Stakeholdern verschiedener Organisationen vorgestellt. Hierzu zählen neben den Repräsentanten aus den TESDA Regionalbüros und der TESDA Zentrale, die Philippine Chamber of Commerce and Industry (PCCI), die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), das Don Bosco Training Center, das Dualtech Training Center sowie Unternehmensvertreter/-innen der Toyota Motor Philippines School of Technology und der C.S. Garment, Inc. sowie Schulleiter/-innen der Punlaan School und des National College of Science and Technology.
Die Ergebnisse wurden mit großem Interesse aufgenommen und kontrovers diskutiert. Durch die Veranstaltung konnte die Akzeptanz des Projektes noch einmal gesteigert werden.
Auch auf der 3. Regionalen Berufsbildungskonferenz zum Thema „Supporting AEC Integration Through Inclusive and Labour Market Oriented TVET“ im Rahmen einer Break-Out Session zum Thema „TVET Governance / Financing TVET“, stießen die Ergebnisse bei den internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf breites Interesse.
Mit der K to 12 - Reform will die philippinische Regierung die Qualität der beruflichen Bildung auf den Philippinen steigern. Diese soll sich künftig stärker an den realen Anforderungen des Arbeitsplatzes und am Bedarf des Arbeitsmarktes orientieren, um gleichermaßen dem Bedarf der modernen Wirtschaft und dem des (weitgehend informellen) KMU-Sektors gerecht zu werden. Durch die Reform sollen die berufliche Orientierung und die fachpraktische Qualifizierung von Jugendlichen im formalen Bildungssektor verbessert werden. Das „K to 12 Plus Projekt - Pilotvorhaben zur Dualen Beruflichen Bildung“ soll mit dem Aufbau dualer Strukturen in der beruflichen Bildung Abhilfe schaffen. Darüber hinaus strebt die philippinische Regierung eine stärkere Einbeziehung der Unternehmen in den Ausbildungsprozess an und möchte die wirtschaftliche Rentabilität beruflicher Ausbildung stärker ins Bewusstsein von Unternehmen rücken.
Die endgültigen Ergebnisse liegen voraussichtlich im Juni 2016 vor
Bereits im Januar, Juni und August 2015 konnten im Rahmen verschiedener Workshops zum Thema Kosten-Nutzen erste Beiträge zur Verbesserung der Praxis- und Bedarfsorientierung der beruflichen Bildung und zur stärkeren Einbeziehung der Unternehmen in den Prozess der Umsetzung praktischer Ausbildungsinhalte geleistet werden.
Das BIBB unterstützt das philippinische Partnerinstitut, Technical Education and Skills Development Authority (TESDA), bei der Auswertung und Ergebnisinterpretation. Am Workshop nahmen außerdem die statistische Fakultät der University of the Philippines sowie für die philippinische Industrie- und Handelskammer (PCCI) in Manila teil. Von deutscher Seite waren die BIBB-Experten aus den Arbeitsbereichen 2.3, Kosten, Nutzen, Finanzierung (Felix Wenzelmann), und 1.2, Internationale Kooperation und Beratung/GOVET (Michael Schwarz) vertreten. Ziel des Workshops war es die Berechnungen zu Kosten und Nutzen zu prüfen und erste Auswertungen für die anstehenden Veranstaltungen durchzuführen.
Die Kosten-Nutzen Erhebung soll philippinische Unternehmen von der Rentabilität dualisierter Ausbildungsprogramme überzeugen. Denn für Unternehmen spielt das Verhältnis von Kosten und Nutzen bei der Entscheidung, Jugendliche auszubilden, eine zentrale Rolle.
BIBB-Kooperationsvereinbarung
Seit September 2014 unterhält das BIBB eine institutionelle Kooperationsvereinbarung im Bereich der beruflichen Bildung mit der philippinischen Technical Education and Skills Development Authority (TESDA). Im Rahmen des ‘K to 12 Plus Projekts - Pilotvorhabens zur Dualen Beruflichen Bildung im Rahmen der ‘K to 12‘ - Reform auf den Philippinen’, berät das BIBB im Auftrag der sequa seit Dezember 2014 die TESDA und die PCCI.