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Mehr Zusammenarbeit mit China

27.01.2016

Die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung zwischen China und Deutschland stärken: Zu diesem Zweck begleitete eine hochrangige Delegation von Akteuren der deutsch-chinesischen Wissenschaftskooperation Bundesforschungsministerin Johanna Wanka nach Peking und Shanghai. Zum Besuch gehörte die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung durch Ministerin Wanka und den chinesischen Forschungsminister Wan Gang. Bei dieser Gelegenheit erhielt Wan Gang wegen seines Einsatzes für den Austausch beider Länder in Wissenschaft und Forschung das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.

Mitglied der Delegation war der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Friedrich Hubert Esser. Sein Vortrag über Auswirkungen von Wirtschaft 4.0 auf die Qualifizierung im deutschen Berufsbildungssystem stand im Zentrum der 2. Deutsch-Chinesischen Berufsbildungskonferenz, die zu einem intensiven Austausch über den Wandel der beruflichen Bildung führte. Im Publikum waren rund 200 chinesische und deutsche Expertinnen und Experten.

Esser stellte heraus, dass die mit zunehmender Digitalisierung einhergehenden Veränderungen nicht nur die Anpassungsfähigkeit des Berufsbildungssystems herausforderten. „Die Qualifizierung für die Wirtschaft 4.0 setzt auch starke Lernumgebungen voraus!“ Einschlägige aktuelle Studien und Projekte des BIBB unterstützten bereits den berufssystemischen Entwicklungsprozess, so Esser. Wirtschaft 4.0 sei zudem die große Chance, die berufliche Bildung in Deutschland wieder attraktiver zu machen. Denn die Verflechtung von Berufen mit moderner Technik wachse ebenso wie die Durchlässigkeit zwischen ehemals getrennten Bildungsbereichen. „Dadurch wird Berufsbildung wieder prestigeträchtiger und vor allem für junge Menschen interessanter“.

Auf seiner Reise nach Peking und Shanghai traf der BIBB-Präsident auch Liu Lixin, den stellvertretenden Leiter des BIBB-Partnerinstituts „Central Institute of Vocational and Technical Education“ (CIVTE). Liu begrüßte es, dass ab April 2016 nunmehr ein zweiter chinesischer Wissenschaftler vorübergehend im BIBB tätig wird. Die in den Fokus des Gastaufenthalts gerückten Themen – „Ausbildungsordnungen“ und „Digitalisierung in der Berufsbildung“ – seien zudem sehr vielversprechend.

Bei einem weiteren Arbeitstreffen berichteten Vertreter der fünf wirtschaftsstarken Regionen Henan, Hubei, Stadt Zhongshan (Guangdong), Xinjiang und Stadt Taicang (Jiangsu) von ihren Ansätzen, verstärkt nach deutschem Vorbild auszubilden. Esser erfuhr zugleich von den Bemühungen der Chinesen, ein Konsensprinzip sowie individuelle Lernortkooperationen zu etablieren. Im Zentrum eines Gesprächs mit dem chinesischen Vizebildungsminister standen schließlich Herausforderungen einer Berufsbildungsreform.