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Regionales BIBB Partnertreffen Asien-Pazifik identifiziert zukünftige Kooperationsschwerpunkte

Vom 13.-14. Oktober 2016 fand das zweite BIBB Partnertreffen im asiatisch-pazifischen Raum mit Vertreter/-innen aus sieben Partnerländern in Nanjing (Volksrepublik China) statt.

Auf Einladung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), trafen sich vom 13.-14. Oktober 2016 Vertreter/-innen der BIBB Partnerinstitutionen aus insgesamt sieben Ländern im asiatisch-pazifischen Raum zum zweiten regionalen Partnertreffen, welches im Rahmen der Messe Education+ in Nanjing/ Volksrepublik China stattfand.

Im Zentrum der Veranstaltung stand dabei der internationale Austausch über bewährte Praktiken im Bereich der Berufsbildung und Berufsbildungszusammenarbeit in Asien sowie die neuesten Entwicklungen und Trends in der Berufsbildung.

Die Zukunft der beruflichen Bildung in China und die Situation der beruflichen Bildung in den Partnerländern waren die zentralen Themen des ersten Tages des BIBB Partnertreffens Asien-Pazifik, welches im Rahmen der parallel zur Messe stattfindenden öffentlichen Konferenz Education+ Summit unter Teilnahme von Berufsbildungsvertreter/-innen aus Politik und Praxis stattfand.

In ihrem Keynote-Beitrag betonte Frau Birgit Thomann, Leiterin der Abteilung „Internationalisierung der Berufsbildung und Wissensmanagement“ des BIBB die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit angesichts wachsender Herausforderungen für Berufsbildungspolitik und Praxis in Zeiten des technologischen Wandels und fortschreitender Globalisierung:

„Das Vermögen von Bildungssystemen, auf die sich ändernden Anforderungen der Wirtschaft an berufliche Fähigkeiten zu reagieren, ist entscheidend, um den Wandel zu einer wissens- und technologiebasierten Wirtschaft erfolgreich zu bewältigen. Einer qualitativ hochwertigen beruflichen Bildung, welche auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtet ist, kommt in diesem Zusammenhang eine herausgehobene Bedeutung zu. Aufgabe politischer Verantwortungsträger in Deutschland wie auch auf der ganzen Welt ist es somit, die mit den aktuellen Veränderungen einhergehenden Herausforderungen rechtzeitig zu identifizieren und im Dialog mit allen Beteiligten Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Plattformen wie das BIBB Partnertreffen befördern in diesem Zusammenhang den fachlichen Dialog über aktuelle Entwicklungen in den Regionen sowie die Identifizierung von gemeinsamen thematischen Interessen und tragen so zur Stärkung bestehender Partnerschaften bei.“

In den anschließenden Podiumsdiskussionen, welche von den Leitern des Arbeitsbereichs „Internationale Kooperation und Beratung/GOVET“, Herr Michael Wiechert und Herr Michael Schwarz moderiert wurden, präsentierten Vertreter/-innen der Partnerinstitute einem breiten Publikum aktuelle Ansätze in der Reform von Berufsbildungssystemen in der Region. Während die Relevanz von Steuerungsmechanismen wie evidenzbasierte Berufsbildungsforschung und die Verankerung praxisorientierter Ausbildungsordnungen und Curricula in der Berufsbildung unumstritten ist, legten die Expert/-innen dem Publikum auch die Herausforderungen dar, eine nachhaltige und effektive Verankerung solcher Mechanismen in nationalen Strukturen zu erzielen.

Der zweite Veranstaltungstag des Partnertreffens stand ganz im Zeichen von Austausch und Diskussion der teilnehmenden Partnerinstitute: Im Rahmen eines auf Interaktion zielenden „World Café“ diskutierten die nationalen Vertreter/-innen intensiv zu den Themen Praxisorientierung von Ausbildungsstandards, Qualifizierung von Berufsbildungspersonal, Erfahrungen mit Kosten-Nutzen-Analysen, Green Skills sowie über Reforminitiativen wie die koreanischen Meister High Schools und die Bedeutung von internationalen Kooperationen in der Region.

Darüber hinaus zeigte sich, dass Themen im Kontext fortschreitender Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft für alle Partner in der Region ebenfalls von hoher Relevanz sind. Eva Hanau, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Internationale Kooperation und Beratung/GOVET“ informierte die Anwesenden über die aktuellen Forschungsaktivitäten des BIBB im Rahmen der gemeinsam mit dem BMBF initiierten Pilotinitiative „Berufsbildung 4.0“. Hier wurde von allen Vertreter/-innen ein großes Interesse zum zukünftigen Austausch zu konkreten Fragestellungen im Bereich von Praxis und Forschung bekundet.

Weiterhin wurden die Themen Qualifizierung von Berufsbildungspersonal, praxisorientierte Ausbildungsstandards und institutionalisierte Berufsbildungsforschung mit den Schwerpunkten Finanzierung und Früherkennung von Kompetenzen sowie Monitoring von Berufsbildungssystemen als Gegenstand zukünftiger bilateraler Kooperationsprojekte mit dem BIBB benannt.

Fazit

Insgesamt stieß die Veranstaltung auf überaus positive Resonanz seitens der beteiligten Partnerinstitute sowie dem Publikum und den Veranstaltern der Education+.

Im Rahmen der Diskussionen zeigte sich, dass auf allen Seiten ein reges Interesse an der Verstetigung des Formats regionaler Partnertreffen mit dem BIBB als federführender Institution besteht. So soll auch in Zukunft die Vernetzung auf bilateraler sowie regionaler Ebene fortgesetzt, Peer-Learning Aktivitäten befördert und der gegenseitige Austausch zu Forschungsaktivitäten gestärkt werden.

Kontext

Bei den Teilnehmer/-innen des Treffens handelte es sich um Vertreter/-innen aus der Leitungsebene der Partnerinstitute des BIBB aus insgesamt sieben Ländern im asiatisch-pazifischen Raum (China (CIVTE), Korea (KRIVET), die Philippinen (TESDA, PCCI HRDF), Thailand (TPQI, OVEC), Russland (FIRO), Indien (FICCI) und Australien (NCVER). Mit dem UNESCO-UNEVOC International Center for Technical Vocational Education and Training, war ein weiterer wichtiger Akteur der beruflichen Bildung und Partner des BIBB vertreten.
Das zweite regionale Partnertreffen fand im Rahmen der Messe Education+ statt, welche vom 13.-15. Oktober 2016 durch die Nanjing Stuttgart Joint Exhibition Ltd. in Kooperation mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, der Verbands „didacta international“ sowie der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen organisiert wurde.

BIBB Partnertreffen - Ein Kernelement in der internationalen Berufsbildungskooperation

Bereits seit 10 Jahren finden regelmäßig BIBB Partnertreffen statt. Die Partnerinstitutionen des BIBB nutzen diese Treffen, um sich zu Fragen rund um die berufliche Bildung auszutauschen und Möglichkeiten der Vernetzung auszuloten.
Seit 2010 finden diese Treffen als regionale Partnertreffen statt. Nach 2011 liegt der regionale Fokus in 2016 zum zweiten Mal auf dem asiatisch-pazifischen Raum. Damit wird der gestiegenen Bedeutung von Berufsbildungszusammenarbeit in dieser Region Rechnung getragen.
Im Jahr 2013 fand das erste globale BIBB Partnertreffen während der Worldskills 2013 in Leipzig statt.
Ziele der Partnertreffen sind der Austausch zu aktuellen Themen der beruflichen Bildung sowie von Ideen zur Meisterung globaler Herausforderungen im Produktions- und Dienstleistungssektor, die Identifikation neuer Kooperationsfelder und ggf. gemeinsamer Projekte sowie die stärkere Vernetzung der Akteure untereinander.

Die BIBB Kooperationspartner

Derzeit unterhält das BIBB über 30 bi-, tri- und multilaterale Kooperationsvereinbarungen mit internationalen Partnerinstitutionen .
Im asiatisch-pazifischen Raum bestehen Kooperationen mit Partnerinstitutionen in neun Ländern: (China (CIVTE), Korea (KRIVET), Philippinen (TESDA, PICCI HRDF), Singapur (IAL), Thailand (TPQI, OVEC), Vietnam (NIVT), Russland (FIRO), Indien (FICCI) und Australien (NCVER).
Der Gegenstand der Kooperationen reicht von der Beratung zu Aspekten dualer Berufsbildung bis zur Beteiligung von Partnerinstituten an Forschungsprojekten des BIBB sowie der regelmäßigen Teilnahme von BIBB-Expertinnen und -experten zur Themen der Berufsbildung an regionalen Veranstaltungen.