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Mein Praktikum in Dublin - Lukas Quant

Lukas Quant, Auszubildender zum Kaufmann für Büromanagement, absolvierte ein Auslandspraktikum in der Higher Education Authority (HEA). Die HEA beschäftigt sich mit den Programmen "Erasmus" und "Erasmus+", welche unter anderem Auslandspraktika ermöglichen.

Als ich Samstagsabends in Dublin angekommen bin, stellte ich ziemlich schnell fest, was ein „rascher Wetterwechsel“ bedeutet. Innerhalb von 5 Minuten wird aus einem blauen Himmel eine tiefschwarze Wand und es schüttet aus Eimern. Was mir direkt positiv aufgefallen ist, waren die sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Meine Praktikumsstätte befand sich rund 30 Minuten von der Unterkunft entfernt und war mit der Bahn sehr gut zu erreichen. Der Betrieb „Higher Education Authority“ (HEA) ist in etwa die Irische Nationale Agentur. Es wird sich hauptsächlich mit dem Erasmus oder Erasmus+ Programm befasst. Dazu kommt die Finanzierung einiger Staatlicher Universitäten und Colleges. Zudem ist die HEA die gesetzliche Planung- und Entwicklungsstelle für Hochschulbildung und Forschung in Dublin.
Die gesamte Abteilung war durchweg freundlich und hilfsbereit, so wie gefühlt alle Menschen in Dublin. Nachdem ich eine Führung durch das Haus bekommen habe wurde ich zu meinem Platz gebracht. Anders als im BIBB sind die Büros nicht mit maximal vier Leuten belegt, sondern ähneln Großraumbüros und jeder Arbeitsplatz ist nur mit einer kleinen Sichtblende abgetrennt. Allerdings entstand durch dies eine ganz andere Arbeitsatmosphäre als im BIBB. Man stand in ständigem Kontakt mit den Kollegen/innen und es war unausweichlich Englisch zu sprechen (soweit man den Aktzent mancher als Englisch bezeichnen kann).
Nach anfänglichen Unsicherheiten in der Wortwahl, Wortfindung oder Aussprache legte sich dies nach kurzer Zeit.

Ich habe verschiedenste Aufgaben übertragen bekommen. Einige ähnelten sich denen im BIBB, wie zum Beispiel eine Datenbank zu erstellen und immer wieder neue Daten in diese einzupflegen. Andere waren wiederum komplettes Neuland für mich. Dazu gehört zum Beispiel, in der Stadt Werbung für die Angebote der Higher Education Autorithy zu machen (in erster Linie Erasmus+) und auf die Menschen zuzugehen. Dies fiel mir am Anfang durch die Fremdsprache nicht ganz so leicht, aber nach ein bisschen Übung stellte auch das kein Problem mehr dar. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, den Kollegen zur Last zu fallen oder unerwünscht zu sein. Ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass die Kollegen sich freuten, mich bei der Verbesserung meiner Englischkenntnisse zu unterstützen.

Gewohnt habe ich in der Praktikumszeit (4 Wochen) in einem Appartement in Shankill Village. Dieses liegt südlich von Dublin, in einer sehr ruhigen und schönen Wohngegend. Dublin ist mit der Bahn innerhalb von 35 Minuten ohne Problem zu erreichen. Allerdings nur am Tage, denn nachts fahren die Bahnen nicht und man muss dann ein Taxi nehmen. Das geht natürlich bei einigen Malen auch ziemlich ins Geld, da eine Fahrt immer zwischen 30,00 Euro und 40,00 Euro kostet. Generell ist das Leben in Dublin teurer als in Deutschland.

Zur Freizeitgestaltung gibt es in Dublin und Umgebung eine riesige Auswahl an verschiedensten Möglichkeiten. Es steht eine ruhige Variante zur Verfügung, die zum Beispiel eine Busrundfahrt durch die Stadt beinhaltet. Eine für mich persönlich spannendere Beschäftigung war es, mit einem Speed Boot durch den Dubliner Hafen und das davor gelegene Meer zu fahren. Im Anschluss daran bietet sich ein Besuch der Guinness Brauerei an. Dort ist es möglich, bei frisch gebrautem Guinness etwas abzuschalten.

Was ich jedem empfehlen kann, der in Irland ist, ist, einen Cliffwalk bei den Cliffs of Moher zu machen. Dieser ist eigentlich ein absolutes Muss. Die Landschaft kann man gar nicht beschreiben und wird auf keinem Foto deutlich. Die Aussicht ist unbeschreiblich schön. Wer diesen nicht macht hat wirklich etwas verpasst! Was in Dublin natürlich nicht fehlen darf ist der ein oder andere Besuch in einem der zahlreichen Pubs. Egal wie klein der Stadtteil oder Ort auch sein mag, es befindet sich immer minimum ein Pub in diesem. Am bekanntesten ist wohl die Tempelbar, diese fand ich persönlich nicht sehr überzeugend. Diese war viel zu überlaufen und es waren bis auf das Thekenpersonal keine einheimischen Leute dort.

Abschließend kann ich sagen, dass ich jedem, der die Möglichkeit hat, ein Auslandspraktikum zu machen, dies nur empfehlen kann. Ich habe so viel neues über Menschen und Arbeitsweisen erfahren, dass es sich definitiv gelohnt hat. Und auch Dublin kann ich nur weiterempfehlen. Eine Stadt mit so freundlichen Menschen, schönem Umfeld, Kultur und Freizeitmöglichkeiten findet man in meinen Augen nur sehr selten. Dazu kommt, dass man einen sehr internationalen Publikumsverkehr hat. Ich habe mich zum Beispiel mit Leuten aus Indien, Südafrika, dem Senegal und Brasilien unterhalten. Allein für diese Erfahrungen ist es die Reise wert gewesen. Einziges Manko ist vielleicht das Wetter, aber darauf kann man sich einstellen und so schlimm wie viele vielleicht denken ist es gar nicht. Ich hatte in den vier Wochen zwei reine Regentage. Der Rest war hauptsächlich bewölkt und die Sonne kam ab und an auch mal zum Vorschein. Es war definitv nicht mein letztes Mal in Irland!