Iran zeigt Interesse an dualer Berufsbildung
BIBB stellt duale Ausbildungsberufe auf Wasser- und Umweltkonferenz im Iran vor
Zwei umwelttechnische duale Ausbildungsberufe aus dem Wasserbereich stellte das BIBB auf der Konferenz ‘Water and environment in the new millennium: education and capacity building’ (WENM 2016) in Teheran vor.
Das deutsche duale Berufsbildungssystem, die Entwicklung von Ausbildungsordnungen und die Anforderungen an Fachkräfte im Bereich Wasser- und Abwassermanagement waren die Themen des BIBB-Workshops „Technical and Vocational Education and Training Programs in the Field of Urban and Rural Water and Wastewater Management” auf der Konferenz ‘Water and environment in the new millennium: education and capacity building’ (WENM 2016) in Teheran.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) führte das BIBB den Workshop durch.
Anhand der beiden umwelttechnischen Ausbildungsberufe Fachkraft für Wasserversorgungstechnik und Fachkraft für Abwassertechnik illustrierte das BIBB die Entwicklung von Ausbildungsordnungen in Deutschland.
Weiterhin erhielten die Teilnehmenden praxisorientierte Trainingsmaterialien der DWA und entwickelten einen Abwasserkreislauf. Die Organisation und der Aufbau des deutschen Wassersektors, das Wasser- und Abwassermanagement sowie das Qualifikationsprofil der Beschäftigten waren ebenfalls Gegenstand des Workshops.
Die DWA erläuterte unter Einbeziehung der Perspektive des Lebenslangen Lernens (LLL) die Anforderungen an Fachkräfte, die eine Ausbildung im Bereich Wasser- und Abwassermanagement durchlaufen.
An dem Workshop nahmen Repräsentantinnen und Repräsentanten der Universität Teheran und staatlichen Wasserversorgungsbetriebe, der UNESCO Chair on Water Reuse sowie Studierende der Ingenieurswissenschaften im Bereich Wassermanagement teil.
Offen blieb, ob das BIBB künftig bei der Gestaltung einer iranischen Berufsbildung als Berater tätig werden wird. Die Teilnehmenden jedenfalls zeigten starkes Interesse an der dualen Berufsbildung nach deutschem Vorbild.
Hintergrund
Im Iran dominieren akademische Bildungsgänge im Bereich Wasser- und Abwassermanagement. Die Studienordnung hat nur wenig Bezug zur Praxis: Staatliche und private Wasserbetriebe werden nur unzureichend in die Gestaltung der Studienordnung einbezogen, ebenso fehlt die Perspektive des lebenslangen Lernens.
Mit dem Atomabkommen und der Aufhebung einiger Sanktionen gegen den Iran rückt das Land allmählich in den Fokus der deutschen Berufsbildungszusammenarbeit.
Im Oktober 2016 fand eine gemeinsame Reise des BMBF Staatssekretärs unter Beteiligung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Frauenhofer-Gesellschaft (FhG) statt, um Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Berufsbildung und der Forschung zu eruieren.
In diesem Rahmen wurden eine Absichtserklärung mit dem iranischen Ministry of Science, Research and Technology (MSRT) unterzeichnet, indem die Beteiligung des BIBB an der Konferenz „Water and Environment in the New Millenium: Education & Capacity Building“ im Dezember 2016 zugesagt wurde.