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BA/BIBB-Migrationsstudie 2016

Stand der Information zum Aufbau der Studie: Februar 2017

2016 wurde die klassische BA/BIBB-Bewerberbefragung erstmals durch die BA/BIBB-Migrationsstudie ergänzt. Ziel der Studie ist es, Informationen über die Situation von jungen Geflüchteten am Übergang in Ausbildung zu erhalten. So wird bspw. den Fragen nachgegangen, wie viele Jugendliche mit Fluchthintergrund Interesse an einer betrieblichen Ausbildung haben, wie vielen von ihnen der Übergang in eine Ausbildung gelungen ist und was letztlich die Determinanten eines erfolgreichen Übergangs sind. Für Bewerber/-innen mit Fluchthintergrund, die nicht in eine Ausbildungsstelle eingemündet sind, wird geprüft, was sie stattdessen tun (z. B. Jobben), ob sie ihren Ausbildungswunsch aufrechterhalten und was sie von erfolgreichen Bewerbern und Bewerberinnen unterscheidet. Ferner wird untersucht, in welchen zentralen Merkmalen sich Bewerber/-innen mit Fluchthintergrund von Bewerbern und Bewerberinnen mit Migrationshintergrund, aber ohne Fluchthintergrund, unterscheiden.

Wie bei der klassischen BA/BIBB-Bewerberbefragung fand im Rahmen der BA/BIBB-Migrationsstudie eine schriftlich-postalische Befragung statt. Allerdings wurden bei der BA/BIBB-Migrationsstudie ausschließlich Personen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit befragt. Grundlage hierfür war die Einteilung des Migrations-Monitors Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit (BA). In Abhängigkeit der Gruppengröße und mit dem Ziel, möglichst viele Personen mit Fluchterfahrung zu erreichen, wurde das folgende disproportionale Stichprobenkonzept umgesetzt:

Bewerber/-innen mit Staatsangehörigkeit aus

  • nichteuropäischen Asylzugangsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien): 90-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (eingemündete Bewerber/-innen, Bewerber/-innen mit Alternative, unversorgte Bewerber/-innen, sonstige ehemalige Bewerber/-innen, ehemalige Bewerber/-innen ohne Verbleibsangabe)
  • Balkan-Asylzugangsländern (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Serbien): 20-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (s. o.)
  • osteuropäischen Asylzugangsländern (Russische Föderation, Ukraine): 90-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (s. o.)
  • Ländern der EU-Osterweiterung (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien): 90-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (s. o.)
  • GIPS-Staaten (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien): 20-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (s. o.)
  • der Türkei: 10-prozentige Zufallsstichprobe jeweils aus allen fünf in der Statistik der BA registrierten Verbleibsgruppen (s. o.)

Zudem wurde der Kreis der zu Befragenden ausgeweitet. Nicht nur Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen nach BBiG/HwO, sondern auch Bewerber/-innen, die der BA einen Vermittlungsauftrag für eine schulische Ausbildung, eine anderweitige Ausbildung (z. B. an Berufsakademien, Umschulung) oder eine Weiterbildung gegeben hatten, wurden einbezogen.

Grundgesamtheit waren somit diejenigen 65.445 Personen, die im Berichtsjahr 2015/2016 Kontakt mit der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsagenturen und Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft) hatten und ihr einen Vermittlungsauftrag für eine duale Ausbildung, eine schulische Ausbildung oder eine anderweitige Ausbildung erteilten und die zudem eine Staatsangehörigkeit der oben genannten Ländergruppen besaßen. Ebenso wie bei der klassischen BA/BIBB-Bewerberbefragung konnten jene Personen, die bei den Jobcentern in kommunaler Trägerschaft registriert waren, aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht berücksichtigt werden.

Im Fragebogen wurden zentrale Standardfragen der klassischen BA/BIBB-Bewerberbefragung übernommen, jedoch eine verkürzte, überarbeitete und sprachlich vereinfachte Version des Originalfragebogens verwendet. Da die Staatsangehörigkeit noch keine Informationen über einen Fluchthintergrund gibt, wurden die Befragungsteilnehmer/-innen gefragt, ob sie oder ihre Eltern bereits einmal einen Asylantrag in Deutschland gestellt hatten. Dieses Befragungskonzept ermöglicht es, zwischen nicht deutschen Bewerbern und Bewerberinnen ohne Fluchthintergrund und nicht deutschen Bewerbern und Bewerberinnen mit Fluchthintergrund zu unterscheiden. Zur Unterscheidung von Personen mit und ohne eigene Migrationserfahrung wurden die Befragungsteilnehmer zudem gebeten, ihr Geburtsland anzugeben.

Die Stichprobe wurde vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gezogen. Grundlage für die Stichprobenziehung war die Ausbildungsmarktstatistik der BA. Die Auswahl erfolgte per Zufall unter Beteiligung aller Arbeitsagenturbezirke (AAB). Die anonym durchgeführte Befragung fand von Ende November 2016 bis Ende Januar 2017 statt. Insgesamt wurden 18.621 Personen angeschrieben, von denen ca. 17.500 postalisch erreicht werden konnten. Von diesen sendeten 4.189 einen ausgefüllten Fragebogen zurück, sodass die Rücklaufquote bei 24 % lag. In die Auswertung gelangten 4.052 Bögen; ausgeschlossen wurden Fragebögen, die verspätet eingegangen oder sehr unvollständig ausgefüllt waren, sowie Bögen, die in den Gewichtungsmerkmalen fehlende Angaben hatten.

Die Ergebnisse wurden über eine Soll-Ist-Anpassung gewichtet und auf die Grundgesamtheit hochgerechnet. Hochrechnungsmerkmale waren die Staatsangehörigkeit (Staatsangehörigkeitsgruppen der ausländischen Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen nach dem Migrations-Monitor Arbeitsmarkt der BA, s. o.), das Geschlecht und der offiziell registrierte Verbleib der Bewerber/-innen in der Ausbildungsmarktstatistik der BA.

 

Grundgesamtheit

65.445 Personen, die im Berichtsjahr 2015/2016 als Bewerber/-innen bei der BA gemeldet waren (Arbeitsagenturen und Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft) und eine Staatsangehörigkeit der nichteuropäischen Asylzugangsländer, der Balkan-Asylzugangsländer, der osteuropäischen Asylzugangsländer, der Länder der EU-Osterweiterung, der GIPS-Staaten oder der Türkei besaßen.

 

Befragungszeitraum

November 2016 – Januar 2017

 

Bruttostichprobe

18.621 Ausbildungsstellenbewerber/-innen

 

Rücklaufquote

24 % (4.189)

 

Ausgewertete Nettostichprobe

4.053 Fälle

 

Gewichtung

Zellgewichtung und Hochrechnung unter Berücksichtigung des offiziell registrierten Verbleibs, des Geschlechts und der Staatsangehörigkeit der Befragten (Staatsangehörigkeitsgruppen der ausländischen Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen nach dem Migrations-Monitor Arbeitsmarkt der BA, s. o.)

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