Forschungsaufenthalt von Dr. Silvia Annen in Kanada

Frau Dr. Annen ist seit 2007 Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Ihr Forschungsschwerpunkt ist seit Jahren die Anerkennung von Kompetenzen und Qualifikationen im nationalen und internationalen Kontext.

Zu diesem Themenfeld gehört auch das Forschungsprojekt, das sie während ihres Auslandsaufenthalts in Kanada durchführen wird. Projektziel ist herauszufinden, inwiefern Immigranten ihre im Ausland erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen bei ihrer Berufstätigkeit in Kanada nutzen können.

Es werden quantitative Daten des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) analysiert. In einem qualitativen Zugang werden außerdem Fallstudien in kanadischen Unternehmen durchgeführt, um Verfahren und Methoden zu analysieren, die von Arbeitgebern und weiteren beteiligten Akteuren für Anerkennungsentscheidungen genutzt werden. Im Fokus stehen die beiden Branchen Gesundheit und Informationstechnologie, die sich durch den Grad der Regulierung sowie differente Arbeitsmarktbedarfe unterscheiden. Die Ergebnisse sollen Hinweise liefern, inwieweit sich Annahmen der Humankapitaltheorie sowie der Theorie des Credentialism belegen lassen. Die quantitativen Analysen vergleichen die Immigranten mit der einheimischen Bevölkerung hinsichtlich des Phänomens der Skill Under-utilization sowie der Lohnungerechtigkeit.

Nicht zuletzt durch den Zuzug einer großen Zahl von Flüchtlingen sehen sich deutsche Arbeitgeber ebenfalls verstärkt mit der Problematik konfrontiert, Personen zu rekrutieren, die sich im Ausland qualifiziert haben, sowie deren Qualifikationen und Kompetenzen zu bewerten und anzuerkennen. Hier können die Ergebnisse des Forschungsprojektes von Frau Dr. Annen interessante Anknüpfungspunkte liefern.

Das BIBB wünscht Frau Dr. Annen für Ihre Zeit in Kanada alles Gute und viel Erfolg – und ist gespannt auf die Ergebnisse, die sie bei ihrem Forschungsprojekt erzielen wird.