Workshop zur Gestaltungsorientierten Forschung am 22.06.2017 in Bonn
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die gestaltungsorientierte Forschung, die darauf abzielt, Forschung und Innovation zu integrieren. Das Ziel war, Impulse zur Umsetzung von Projekten und Programmen zu gewinnen sowie Zugänge und Reflexion zu diesem Forschungstyp zu ermöglichen.
Digitalisierung, demografischer Wandel, nachhaltige Entwicklung - diese und andere Schlagworte stehen für einen grundlegenden und weitreichenden Wandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt, der als „große Transformation“ (WBGU) oder „große Herausforderungen“ (Wissenschaftsrat) auch (neue?) Anforderungen an die Berufsbildung und die (Berufs-)Bildungsforschung stellt. Mehr denn je scheint gefragt zu sein, Forschung und Praxis stärker zu koppeln, um notwendige Veränderungen wissenschaftlich fundiert in der Praxis zu initiieren und aus den dynamischen Veränderungen in der Praxis wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Vor diesem Hintergrund sollten Möglichkeiten und Grenzen einer gestaltungsorientierten Forschung erörtert werden, die darauf abzielt, Forschung und Innovation zu integrieren. Mit einem eintägigen Workshop wurde die Möglichkeit eröffnet, sich über Ansätze und Methoden auszutauschen und ein vertieftes Verständnis dieses Forschungsansatzes zu entwickeln. Neben Fragen nach Begründungen umfasst dies ebenso theoretische wie methodologisch-methodische Grundlagen. Das Ziel der Veranstaltung war, Impulse für die Umsetzung von laufenden und zukünftigen Projekten und Programmen zu gewinnen sowie Zugänge und Reflexion zu diesem Forschungstyp zu ermöglichen.
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Grußwort und Impulse
Prof. Dr. Hubert Ertl (University of Oxford) -
Begrüßung und Moderation
Barbara Hemkes (BIBB) -
Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften (PDF, 1.3 MB)
Prof. Dr. Klaus Dörre (Universität Jena) -
Gestaltungsorientierte Forschung – eine Immunisierungsstrategie? (PDF, 552 KB)
Prof. Dr. Ulrike Buchmann (Universität Siegen)
Informationen zu den Panels
Panel 1
Gestaltungsorientierte Forschung (Teil I) - Zwischen Vergangenheit und Zukunft – Theorien und Methoden
Der Fokus lag auf den Besonderheiten gestaltungsorientierter Forschung im Verhältnis zu anderen, ähnlichen Forschungsansätzen. Zum einen sollte herausgearbeitet werden, inwiefern eine Verschränkung von Entwicklung und Forschung potenzialreich sowohl für wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn als auch für gemeinsame Lernprozesse mit den beteiligten Akteuren sein kann. Zum anderen sollten geeignete Strategien und Methoden benannt und präzisiert werden, mittels derer bei der Realisierung in Entwicklung und Forschung vorgegangen wird.
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Gestaltung als Forschung – Erkenntnis durch Gestaltung
Prof. Dr. Fritz Böhle (ISF München) -
Moderation
Dr. Dorothea Schemme (BIBB), Dr. Claudia Zaviska (BIBB) -
Gestaltungsorientierte Berufsbildungsforschung in sozialen Prozessen
Prof. Dr. Dr. Felix Rauner (i:BB, Universität Bremen) -
Relationierungen der Praxisforschung (PDF, 132 KB)
Prof. Dr. Ortfried Schäffter (ehem. Humboldt Universität zu Berlin) -
Impuls_Schaeffter_mit Grafiken (PDF, 402 KB)
Prof. Dr. Ortfried Schäffter (ehem. Humboldt Universität zu Berlin)
Panel 2
Fast beste Freunde – Wie Praxis und Wissenschaft zu einander finden
Gestaltungsorientierte Forschung basiert auf einer engen Kooperation von Wissenschaft und Praxis. Darin liegen große Potenziale, aber auch Hürden und Herausforderungen. Im Panel sollten daher beide Seiten zu Wort kommen und Voraussetzungen und Chancen der Kooperation erörtert werden.
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Moderation
Christian Srbeny (BIBB) -
Zusammenwirken von Forschung und Praxis (PDF, 1.2 MB)
Walter Ganz (Fraunhofer IAO) -
Wirtschaft und Wissenschaft – Chancen der Zusammenarbeit (PDF, 359 KB)
Claudia Müller/Jens Reißland (Universität Erfurt) -
Fast beste Freunde – wie Praxis und Wissenschaft zueinander finden (PDF, 273 KB)
Prof. Dr. Tobias Schlömer (Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg)
Panel 3
Gestaltungsorientierte Forschung (Teil II) – Qualität und Qualitätssicherung
Im Zentrum standen die Fragen nach methodologischen Leitprinzipien und angemessenen Kriterien für die Gestaltung sowie die Wissenschaftlichkeit eines solchen Vorgehens. Dabei wurden auch Spannungsfelder und grundlegende Herausforderungen gestaltungsorientierter Forschung thematisiert und diskutiert.
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Relationierungen der Praxisforschung
Prof. Dr. Ortfried Schäffter (ehem. Humboldt Universität zu Berlin) -
Gestaltungsorientierte Berufsbildungsforschung in sozialen Prozessen
Prof. Dr. Dr. Felix Rauner (i:BB, Universität Bremen) -
Moderation
Dr. Dorothea Schemme (BIBB) -
Was ist Wissenschaft? Anregungen zu einer (Re-)Definition der Wissenschaftlichkeit anwendungsorientierter Bildungsforschung (PDF, 181 KB)
Prof. Dr. Fritz Böhle (ISF München)
Panel 4
Forschen, Lernen, Praktizieren – Gestaltungsorientiertes Forschen als Lernstrategie in Hochschule und beruflicher Bildung
Um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken, gilt es, gestaltungsorientiertes Forschen bereits im Rahmen der Ausbildung zu praktizieren. Ziel ist es, dass sich die Lernenden bereits frühzeitig mit der Wechselwirkung von wissenschaftlicher Erkenntnis und gesellschaftlicher Praxis auseinandersetzen. Im Panel wurden dazu verschiedene Konzepte sowie deren Umsetzung diskutiert.
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Moderation
Dr. Christian Vogel (BIBB) -
Entdeckendes Lernen in der beruflichen Ausbildung (PDF, 1.0 MB)
Prof. Dr. Daniel Pittich (Universität Siegen) -
Service Learning im Hochschulstudium (PDF, 7.2 MB)
Karsten Altenschmidt (Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung, Universität Duisburg-Essen)
Panel 5
Zwischen Identifikation und Abgrenzung – Selbstverständnis und Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Zusammenarbeit mit der Praxis
Das Verhältnis von Identifikation und „objektivierender“ Abgrenzung erhält insbesondere im Kontext von gestaltungsorientierter Forschung an Relevanz. Im Panel wurden die Rollen, Selbstverständnisse und Interaktionen zwischen Wissenschaft und Praxis – im Sinne einer „Subjekt-Subjekt-Beziehung“ – anhand von theoretischen Grundlagen und Erfahrungen aus partizipatorisch angelegten Forschungs- und Entwicklungsprojekten diskutiert.
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Moderation
Dr. Claudia Zaviska (BIBB) -
Selbstverständnis(se) von Wissenschaft und Praxis im Kontext von (PDF, 539 KB)
Dr. Mandy Singer-Bodrowski (Institut Futur, Freie Universität Berlin) -
Zwischen Engagement und Distanzierung (PDF, 921 KB)
Dr. Hildegard Schicke (KOBRA, Berlin)/ Dr. Thomas Hartmann (Bundesverband der Arbeitgeberzusammenschlüsse Deutschland e.V.) -
Zwischen Identifikation und Abgrenzung – Selbstverständnis und Rolle von WissenschaftlerInnen in der Zusammenarbeit (PDF, 705 KB)
Stefan Harm (Universität Rostock)
Den Abschluss des Workshops bildete das Interview der Arbeitsbereichsleiterin des AB 3.3 im BIBB, Barbara Hemkes, mit den Moderatoren der Panels, die eine Zusammenfassung der Präsentationen und Diskussionen in den einzelnen Panles gaben. Zudem wurde Frau Dr. Schemme als Expertin der Modellversuche für ihre Arbeit gewürdigt, die über viele Jahre hinweg kompetent die Modellversuche mitgestaltete und einen maßgeblichen Beitrag zum Erkenntnistransfer lieferte, welche in zahlreichen Veröffentlichungen dokumentiert ist.