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Strategiepapier der KMK zu Digitalen Kompetenzen

BIBB unterstützt bei der Umsetzung

10.05.2017

Das Strategiepapier der KMK zur digitalen Kompetenz stärkt die Berufsbildung. Es wertet Medien- und IT-Kompetenz auf und bietet Chancen für eine konsequentere Umsetzung des Lernfeldkonzepts in einzelnen Bundesländern. Das BIBB arbeitet mit einzelnen Ländern und ausgewählten Berufsschulen zusammen.

Das von der Kultusministerkonferenz (KMK) Ende 2016 verabschiedete Strategiepapier "Bildung in der digitalen Welt" beinhaltet einen Kompetenzrahmen ("Kompetenzen in der digitalen Welt"), der beschreibt, welche digitalen Kompetenzen Schüler am Ende der Pflichtschulzeit mindestens haben sollen. Der Kompetenzrahmen ist für die Berufsbildung künftig ein wichtiger Maßstab für die Bewertung der Eingangsvoraussetzungen von Auszubildenden. Verbunden damit ist die Erwartung, dass sich die IT- und Medienkompetenz der Ausbildungsanfänger künftig verbessert.

Für die beruflichen Schulen wird außerdem in dem Strategiepapier die Aufgabe formuliert, dass an diese digitalen Kompetenzen anknüpfend zum Erwerb einer umfassenden Handlungskompetenz "der Kompetenzerwerb im Kontext von digitalen Arbeits- und Geschäftsprozessen als fächerübergreifende Querschnittsaufgabe angelegt sein muss." (Strategiepapier, S. 20) Als Orientierungsrahmen sind darin Anforderungen formuliert, die wiederum im Prozess der pädagogischen Umsetzung auszudifferenzieren sind.

Das in vielen Rahmenlehrplänen der Berufsausbildung inzwischen angewendete Lernfeldkonzept ist dafür ein geeigneter Ankerpunkt. Es wird bisher in den einzelnen Bundesländern, an Berufsschulen und von Berufsschullehrern unterschiedlich umgesetzt. Mit dem Strategiepapier ist eine Möglichkeit gegeben, dass künftig die Lehrpläne der Länder und die didaktischen Jahrespläne der Schulen enger an den Lernfeldern und damit Unterricht stärker an Arbeits- und Geschäftsprozessen orientiert werden.

Das BIBB ist in den letzten Monaten immer wieder angefragt, die Berufsschulseite bei der Umsetzung dieser Aufgaben zu unterstützen und Impulse für deren Weiterentwicklung zu geben. Jüngstes Beispiel ist die im Rahmen der Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" am 9. März 2017 an der Oskar-von-Miller-Schule in Kassel durchgeführte Veranstaltung. In drei parallelen Anwenderworkshops erprobten hier die Teilnehmer und Teilnehmerinnen digitale Lehr- und Lernwerkzeuge für den betrieblichen Ausbildungsalltag und nutzten die Gelegenheit sich mit den Projektverantwortlichen auszutauschen.

In mehreren Bundesländern beginnen konzertierte Initiativen, um Berufsschulen auf dem Weg zu 4.0 voranzubringen. So sind z.B. in Niedersachsen in gemeinsamer Initiative des dortigen Wirtschaftsministeriums und Kultusministeriums vier Schulstandorte ausgewählt worden, an denen "smart factories" errichtet werden sollen. Aufmerksamkeit verdient dabei auch, dass hier jeweils gewerblich-technische und kaufmännische Berufe und Schulen eingebunden sind. In Baden-Württemberg fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau die Einrichtung von Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen. Flankiert werden diese Maßnahmen insbesondere auch durch das dortige Kultusministerium und insbesondere mit Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Curricula und der Fortbildung der Berufsschullehrer sowie der Erprobung neuer Lehr-Lernarrangements. Bayern startete ein Sonderprogramm "Industrie 4.0", in dessen Rahmen die technische Ausstattung von 16 öffentlichen Berufsschulen gefördert wird.