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Umsteigen: Von der Hochschule in die Berufsbildung

Die Möglichkeit des wechselseitigen Übergangs zwischen beruflicher und akademischer Bildung wird als reziproke Durchlässigkeit bezeichnet. Dabei rücken Formen des Übergangs von der akademischen in die berufliche Bildung zunehmend in den Fokus, zum einen für Studienaussteigende und zum anderen für Hochschulabsolventinnen und -absolventen.

Inzwischen beginnen mehr als 50 Prozent einer Alterskohorte ein Studium. Zwar ist die Studienabbruchquote in den letzten Jahren trotz des erheblichen Anstiegs der Studienanfängerinnen und -anfänger stabil geblieben und liegt bei knapp einem Drittel bezogen auf Bachelorstudierende, die absolute Zahl aber ist erheblich gestiegen. Damit stellt sich die Frage, welche Optionen Studienaussteigende haben, in eine berufliche Ausbildung zu wechseln, und inwiefern sie dabei unterstützt werden.

Zudem entscheiden sich viele Hochschulabsolventinnen und -absolventen nach dem Studium nicht für eine wissenschaftliche Karriere, sondern schlagen andere berufliche Wege ein. Eine kontinuierliche Weiterbildung im Zuge der beruflichen Laufbahn ist dabei heute unabdingbar. Dementsprechend sind ebenfalls Übergangswege zu beleuchten, die im Anschluss an das Studium eine berufliche Fortbildung der höherqualifizierende Berufsbildung („Aufstiegsfortbildung“) ermöglichen.

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Übergänge für Studienaussteigende

Aus formaler Perspektive ist ein Wechsel von Studienaussteigenden in Angebote der beruflichen Bildung weitestgehend unproblematisch, da keine Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme einer dualen oder schulischen Ausbildung bestehen. Dazu kommt, dass es für Studienaussteigende besondere Verkürzungs-, Anerkennungs- und Anrechnungsmöglichkeiten in der beruflichen Aus- und Fortbildung gibt. So können unter bestimmten Voraussetzungen schulische und akademische Vorleistungen berücksichtigt werden, auch wenn es dazu keine formalen Standards gibt: Eine Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses aus dem Jahr 2021 beinhaltet eine Verkürzungsoption um bis zu sechs Monate bei Vorliegen fachlich einschlägiger Lernleistungen hochschulischen Ursprungs im Umfang von mindestens 30 ECTS.

BIBB-Projekt BeFoBa: Potenziale der Durchlässigkeit von der Hochschule in die höherqualifizierende Berufsbildung nach BBiG/HwO für Bachelorabsolventinnen und -absolventen

Um Chancen der Weiterentwicklung von Fortbildungen der höherqualifizierenden Berufsbildung für Personen mit Bachelorabschluss zu erschließen untersucht das BIBB Perspektiven und Zielvorstellungen von zentralen Akteuren der Berufsbildung, wie Sozialpartnern und Kammern sowie Hochschulen.

Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten für Praxis und Politik zur gezielten Gestaltung von Fortbildungsangeboten aufzuzeigen. Dies soll dazu beitragen, Bildungspotenziale von Bachelorabsolventinnen und -absolventen in der beruflichen Bildung optimal zu mobilisieren und zu fördern.

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Attraktivität der beruflichen Bildung bei Studierenden: Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung

Bergerhoff, Jan N.; Hemkes, Barbara; Seegers, Philipp K.; Wiesner, Kim-Maureen | Bonn. - (2017) - ISBN: 978-3-945981-75-7 | 2017

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Durchlässigkeit im Bildungssystem – Möglichkeiten zur Gestaltung individueller Bildungswege

Vogel, Christian | 2017

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Durchlässigkeit in der beruflichen Bildung

Heister, Michael; Hemkes, Barbara; Wilbers, Karl (Hrsg.) | 2017

Studienzweifelnde und ihre Sicht auf die berufliche Bildung: Ergebnisse einer Studierendenbefragung

Hemkes, Barbara; Wiesner, Kim-Maureen | 2016

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Attraktivität der dualen Berufsausbildung aus Sicht von Studierenden – Ergebnisse einer Online-Befragung

Hemkes, Barbara; Wiesner, Kim-Maureen | 2016 | Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2016 – Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung / Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.]. Bonn. - (2016), S. 402-408

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Information und Beratung von Studienabbrechern und Studienabbrecherinnen zum Übergang von der Hochschule in die duale Berufsausbildung

Wiesner, Kim-Maureen | 2016 | Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2016 – Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung / Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.]. Bonn. - (2016), S. 416-418

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