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Pädagogische Weiterbildung des ausbildenden Personals stärken

Internationale Expertentagung im BIBB

Im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung am 4. und 5. September mit internationalen Experten und Expertinnen aus Ministerien, Institutionen und der Berufsbildungspraxis standen Pilotprojekte zur pädagogischen Weiterbildung des ausbildenden Personals in Betrieben aus Portugal, Italien und Griechenland.

Die Peer Learning Activity (PLA) im BIBB am 4./5. September 2017 hat die strategische Bedeutung des betrieblichen Bildungspersonals für die Qualität der betrieblichen Ausbildung unterstrichen. Dies betrifft nicht nur Länder mit einem dualen Ausbildungssystem, sondern insbesondere auch die Länder, die Reformen für eine stärkere Praxisorientierung in ihren Berufsbildungssystemen eingeleitet haben. Denn betriebliche Ausbilder und Ausbilderinnen nehmen bei der Umsetzung der Reformen eine Schlüsselrolle ein. Sie müssen daher von allen relevanten Gruppen in der Berufsbildung unterstützt werden, sowohl hinsichtlich ihrer Qualifizierung als auch bezüglich der Anerkennung ihrer wertvollen Arbeit.

Projektleiter (von links nach rechts): Vassilis Siomadis (Griechenland), Philipp Ulmer and Isabelle LeMouillour (BIBB), Elisio Silva (Portugal), Sara Blöchle (BIBB), Norbert Schöbel (EU Kommission) and Marco Palazzo (Italien)

Die PLA in Bonn hat hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Mittelpunkt der zweitätigen Tagung mit ca. 30 internationalen Experten und Expertinnen aus Ministerien, Institutionen und der Berufsbildungspraxis standen Pilotprojekte zur pädagogischen Weiterbildung des ausbildenden Personals in Betrieben aus Portugal, Italien und Griechenland. Die Projekte wurden in Zusammenarbeit mit dem BIBB erarbeitet und durchgeführt, die Projekte in Italien und Griechenland mit der Unterstützung des Programms Erasmus+.
In allen drei Beispielen wurde deutlich, dass das betriebliche Ausbildungspersonal einerseits vor ähnlichen pädagogischen Herausforderungen steht, andererseits jeweils mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert wird, die aus den unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern resultieren.
Mit den in den Kooperationsprojekten entwickelten Maßnahmen konnte ein Weg aufgezeigt werden, mit dem es möglich wurde, den verschiedenen Anforderungen an das ausbildende Personal mit einem entsprechenden Qualifizierungsangebot gerecht zu werden.

Die EU-Kommission begrüßt es sehr, dass es in den letzten Jahren nunmehr gelungen ist, Umsetzungsmaßnahmen für die pädagogische Weiterbildung betrieblicher Ausbilder und Ausbilderrinnen in einigen europäischen Ländern zu konkretisieren. Dieser Weg sollte konsequent weitergeführt werden. Die Kommission wird diesen Prozess nachhaltig unterstützen.

Das Berufsbildungspersonal ist ein Schlüsselfaktor bei der Umsetzung von Reformen in der Berufsbildung. Die Qualifikation des schulischen Lehrpersonals und des ausbildenden Personals in den Betrieben gehört daher zu den Prioritäten der europäischen Berufsbildungspolitik. Um den Austausch und die Zusammenarbeit in diesem Themenfeld zu fördern hat die EU-Kommission das BIBB gebeten, eine „Peer Learning Activity“ (PLA) in Abstimmung mit dem BMBF durchzuführen. PLAs sind ein Instrument der „Offenen Methode der Koordinierung“ (OMK) in der europäischen (Berufs-) Bildungspolitik. Im Rahmen von mehrtägigen Arbeitstreffen einschlägiger Stakeholder der Mitgliedsländer soll dabei das „Voneinander lernen“ in zentralen Themenbereichen unterstützt werden.