Ausbildung in Vielfalt
Potentiale der dualen Ausbildung und Startchancen junger Menschen verbessern. Neue Ansätze im Umgang mit Heterogenität in der Ausbildung.
Situation und Ziele
Die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt stellt alle Beteiligten vor immer neue Herausforderungen. In manchen Regionen ist mittlerweile ein deutlicher Rückgang an Ausbildungsplatzbewerber/-innen zu verzeichnen. Diverse Branchen haben bereits heute Schwierigkeiten ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. In diesem gesellschaftspolitischen Kontext ist daher insbesondere die erfolgreiche Integration von Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund sowie von Hauptschülern und -schülerinnen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Noch aber hegen viele Betriebe Zweifel, ob jene Jugendlichen über eine entsprechende Ausbildungsreife verfügen und somit ausbildungsfähig sind.
Der Verband der Kolpinghäuser (VKH) erarbeitet daher im Rahmen der Modellversuchsreihe, welche Unterstützungsbedarfe aber auch Widerstände bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gegenüber jenen Gruppen bestehen und in welcher Form gerade das Jugendwohnen Betrieben hilft, Barrieren zu überwinden sowie Jugendliche mit besonderem Förderbedarf erfolgreich auszubilden.
Vorgehen
Aufgrund der langjährigen Erfahrung und exponierten Stellung des VKH im Handlungsfeld Jugendwohnen, verfügt der VKH über eine breite Vernetzung und enge Kontakte zu den Einrichtungen des Jugendwohnens, die weit über die Kolping-Jugendwohnheime hinausreichen. Mit Unterstützung der Kooperationspartner und entlang der gemeinsam entwickelten Kriterien, sollen fünf bis zehn Einrichtungen des Jugendwohnens, die sich deutschlandweit in unterschiedlicher Trägerschaft befinden, für den Modellversuch gewonnen werden.
Um auf bestehende Strukturen aufbauen zu können ist es prioritär, dass es sich bei den beteiligten Jugendwohnheimen (JWH) um solche handelt, die schon Auszubildende aus KMU beherbergen und somit bereits über diesbezügliche Netzwerke verfügen. Dies Netzwerke sollen in Kooperation mit lokalen Kammern noch erweitert werden. Insgesamt sollen 15 bis 20 KMU gewonnen werden, die bereit sind, mindestens eine(n) Auszubildende(n) aus den o.g. Gruppen unter der Bedingung der Unterbringung in einem JWH aufzunehmen.
Angestrebte Ergebnisse, Transfer und Verstetigung
Im Zusammenwirken von JWH und 15 bis 20 Ausbildungsbetrieben sollen vorhandene Konzepte erprobt und stetig weiterentwickelt werden, so dass am Ende fachliche und politische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Die Konzepte sind auf möglichst viele Betriebe sowie Einrichtungen des Jugendwohnens zu übertragen und unter Einbeziehung der regionalen Entscheidungsträger umzusetzen. Dadurch können die etablierten Fördermaßnahmen mit dem Jugendwohnen zusätzlich verzahnt werden.
Instrument "Qualitätsentwicklung im Jugendwohnen"
Instrument "Leitfaden Unternehmerstammtische im Jugendwohnen"
http://www.kolpinghaeuser.de/ausbildung-in-vielfalt
Veröffentlichungen:
Infoblatt 1/2011