Erfahrungsbericht Auslandspraktikum in Schweden
Elena Höwer
Elena Höwer, Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau, absolvierte ein Auslandspraktikum in Lund, Schweden. Sie arbeitete vier Wochen im Marketing des Start Up Unternehmens Najell.
Vom 16. Juli bis 10. August 2018 habe ich ein Auslandspraktikum in Lund, Schweden absolviert. Dort habe ich für das Start-up Unternehmen Najell in der Marketingabteilung gearbeitet. Najell wurde 2012 vom Ehepaar Niklas und Freja gegründet, die Babytragen und Babynester herstellen. Diese sollen jungen Familien dabei helfen, in Bewegung zu bleiben und ihren gewohnten Lifestyle auch nach der Geburt des Kindes weiterleben zu können. Zu meinen Hauptaufgaben gehörten die Gewinnung von neuen Influencern über Instagram, die dort die Produkte von Najell promoten sollen. Während meiner Ausbildung als Veranstaltungskauffrau im BIBB habe ich noch nicht viel im Marketing-Bereich gearbeitet, vor allem mit der Vermarktung einer Marke hatte ich bislang noch nicht viele Berührungspunkte. Die Influencer mussten in ein bestimmtes “Lebensstil-Schema” passen, sie sollten aktive Eltern sein und nicht nur blau oder rosa bevorzugen, damit die Profile mit dem Marketingkonzept übereinstimmen. Ich musste mit den Influencern einen Deal aushandeln, wie und auf welcher Plattformen sie unsere Produkte bewerben sollen.
Des Weiteren sollte ich, zusammen mit einer weiteren Praktikantin, eine verbesserte Version der aktuellen Website des Unternehmens erarbeiten. Diese musste in 6 Sprachen bearbeitet werden: Deutsch, englisch, dänisch, niederländisch, französisch und schwedisch.
Die Schweden sind ein sehr nettes Volk, immer hilfsbereit und freundlich. So auch die Mitarbeiter von Najell. In Schweden gibt es selten hierarchische Stellungen und man spricht sich nur mit dem Vornamen an. Das Start-Up Unternehmen hat nur 3 Mitarbeiter, sodass wir uns alle ein großes Büro geteilt haben. Insgesamt waren wir 3 Praktikantinnen aus Deutschland.
Während meines Praktikums habe ich bei einer Gastfamilie gewohnt, die leider für den Sommer in ihr Sommerhaus gezogen ist. So durfte ich auf das große Haus aufpassen und war mit einer weiteren Praktikantin auf mich alleine gestellt. Gerne hätte ich Zeit mit der Familie verbracht um mich mehr auf Englisch unterhalten zu müssen und am schwedischen Alltag teilhaben zu können. Dennoch hatte ich dort eine tolle Zeit. Lund ist eine kleinere Stadt außerhalb von Malmö, die durch die Universität bestimmt wird. Da diese noch nicht begonnen hatte, war es ziemlich ruhig in der Stadt. Nachmittags bin oftmals zu Fuß in die Stadt und habe mich dort mit weiteren Praktikanten aus Deutschland getroffen. Gemeinsam haben wir die traditionelle Fika zelebriert: gemeinsames Kaffe trinken mit einem Stück Kladdkaka (schwedischer Schokoladenkuchen).
An meinem ersten Wochenende in Schweden habe ich direkt wieder das Land verlassen und bin gemeinsam mit einer Praktikantin nach Kopenhagen gefahren. Mit dem Zug ging es über die Öresund-Brücke, die Verbindungsbrücke zwischen Schweden und Dänemark. Dort haben wir vom Nyhavn aus eine Bootstour gemacht. Diese hat uns zu allen wichtigsten Punkten in Kopenhagen gebracht. Gemeinsam sind wir dann noch durch die Stadt gelaufen und abends ging es wieder zurück nach Lund. Am nächsten Tag bin ich alleine nach Malmö und habe mir dort die Stadt angeschaut. Da es so heiß an diesem Tag war, habe ich mich schon nach kurzer Stadterkundung an den Strand gelegt und das Meer genossen.
An meinem zweiten Wochenende habe ich die Zeit in Lund verbracht. Gemeinsam mit der anderen Praktikantin sind wir in die Saluhallen, die Markthallen von Lund, gegangen und haben uns die Köstlichkeiten dort angeschaut. Sonntags war ich schon auf halbem Weg nach Göteborg, musste den Trip aber leider abbrechen, da der Zug auf Grund eines Feuers nicht mehr weiterfahren konnte. Ich bin einfach mit dem nächsten Zug wieder zurückgefahren und habe den Rest des Tages im Garten der Gastfamilie verbracht.
Am letzten Wochenende habe ich eine kleine Tour durchs Land gemacht. Zusammen mit einer weiteren Praktikantin, mit der ich in der gleichen Gastfamilie gewohnt habe, bin ich von Lund über Göteborg nach Stockholm und wieder zurück. Ich durfte freitags schon um 14:00 Uhr nach Hause, damit wir einen früheren Zug nehmen konnten. Dieses Mal wurde die Fahrt nicht durch ein Feuer unterbrochen. Abends angekommen in Göteborg sind wir gemeinsam zum Hafen. Am nächsten Tag sind wir auf Erkundungstour gegangen. Göteborg hat mir sehr gut gefallen, da es viele kleine verwinkelte Straßen gibt: ein Haus ist schöner als das andere. Mittags ging es dann nach Stockholm. Dort hatten wir eine Unterkunft direkt in Gamla stan, der Altstadt von Stockholm. Zwei Straßen weiter lag direkt die Storkyrkan (große Kirche) und der königliche Palast. Wir waren also direkt mitten im Geschehen. Den Abend haben wir in einem der kleinen Restaurants in der Altstadt ausklingen lassen. Die Straßen dort sind so schmal, dass man oftmals mit den Stühlen seitlich neben den Tischen sitzen musste. Die Atmosphäre war einfach super. Am nächsten Tag hatten wir nicht allzu viel Zeit für Sightseeing, wir haben uns eher an die Touristen-Attraktionen angeschaut und dann ging es schon wieder mit dem Zug zurück nach Lund.
Das vierwöchige Praktikum und die Zeit in Lund ist für mich viel zu schnell vergangen. Ich habe viele interessante Eindrücke gesammelt. Für mich ging es hierbei vor allem um einen neuen Bereich im Unternehmen kennenzulernen und das Arbeiten in einer kleinen Firma besser nachvollziehen zu können. Außerdem ermöglicht das Auslandspraktikum ein anderes Land und dessen Leute besser kennen zu lernen.