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Ausbildung in Spanien mit fundierter Praxiserfahrung

Anlehnung an die überbetriebliche Berufsausbildung in Deutschland

Das zweijährige berufsbildende Projekt "JoinVET", durchgeführt in vier spanischen Städten, hat gezeigt, dass Elemente überbetrieblicher Ausbildung dazu beitragen können, die Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu erhöhen.

Prof. Dr. Michael Heister (links) vom BIBB zu Gast bei der Auslandshandelskammer Madrid

In Spanien findet die berufliche Ausbildung weitgehend in Schulen statt, die in den letzten Monaten um einen praktischen Teil in Betrieben ergänzt wird. Duale Berufsausbildungen sind demgegenüber noch selten und zumeist auf große spanische und deutsche Firmen beschränkt. Mit ihrem Projekt „JoinVET“ versucht die Auslandshandelskammer Spanien, gemeinsam mit anderen spanischen Partnern in den letzten beiden Jahren finanziert durch Mittel der JP Morgan Chase Foundation und unterstützt von der Handwerkskammer Aachen, hier ein wenig gegenzusteuern. Auch das BIBB war beratend an dem Projekt beteiligt.

Die Grundidee ist dabei, die traditionelle schulische zweijährige Berufsausbildung um ein drittes, duales Jahr zu ergänzen. In diesem Jahr werden Praxisblöcke im Ausbildungsunternehmen mit theoretisch-praktischen Elementen in einer überbetrieblichen Lehrwerkstatt verknüpft. Dabei folgt eine Anlehnung an das System der überbetrieblichen Berufsausbildung in Deutschland. Mit diesem Modell soll das Ausbildungsinteresse von KMU geweckt und den Auszubildenden eine fundiertere praktische Ausbildung ermöglicht werden.

Auf der Abschlusstagung am 30. Oktober in Madrid wurden die Erfolge des Projektes präsentiert. 87 Auszubildende in 19 Ausbildungsbetrieben haben das Projekt erfolgreich durchlaufen und sechs KMU haben sich beteiligt, die vorher nicht dual ausgebildet haben. Und auch nach Projektende wird weiter nach diesem System ausgebildet.

Tanja Nause von der AHK Madrid und Prof. Dr. Heister während ihres Vortrags

"Es ist weder gewollt noch möglich, das deutsche duale Berufsbildungssystem komplett auf andere Länder zu übertragen" so Prof. Dr. Michael Heister auf der Abschlusskonferenz. "Aber es ist möglich einzelne Elemente, wie etwa die überbetriebliche Ausbildung, gewinnbringend zu transferieren. Das zeigt das Beispiel von JoinVET hervorragend."

Informationen zu dem Projekt unter
https://www.ahk.es/dienstleistungen/aus-und-weiterbildung/

Ansprechpartnerin bei der AHK Spanien ist die Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung, Tanja Nause. Im Interview nimmt sie zur beruflichen Bildung in Spanien und der Integration dualer Elemente Stellung:
https://downloads.ahk.es/economia/2018-04/31/#zoom=z