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Internationale Tagung zur Ökonomie der Berufsbildung

14.11.2019

In Siegburg fand am 7. und 8. November 2019 die zweite internationale BIBB-Konferenz "The Economics of Vocational Education and Training: Markets - Institutions – Systems" statt, bei der sich rund 70 Wissenschaflterinnen und Wissenschaftler über Themen zur Berufsbildung austauschten.

2. BIBB-Konferenz "The Economics of Vocational Education and Training: Markets - Institutions - Systems"

 

v.l.n.r.: Prof. Harald Pfeifer (BIBB), Prof. Thomas Dohmen (Universität Bonn), Prof. Heike Solga (WZB Berlin) und Prof. Hubert Ertl (BIBB)

Als Keynote Speaker lieferten Prof. Thomas Dohmen (Universität Bonn), Prof. Heike Solga (WZB Berlin) und Prof. Gerard Pfann (Maastricht University) wichtige Inputbeiträge.

Zum zweiten Mal nach 2015 organisierte das Bundesinstitut für Berufsbildung die internationale Konferenz „The Economics of Vocational Education and Training: Markets - Institutions – Systems“. Im Mittelpunkt der Tagung standen Fragen zur Ökonomie der Berufsbildung. Neben drei Keynotes wurden insgesamt 22 Vorträge gehalten, die durch ein Scientific Committee aus allen Einreichungen auf den Call-for-Paper ausgewählt wurden. Dabei standen die Themen Digitalisierung, Bildungsentscheidungen und internationale Systemfragen im Mittelpunkt – Themengebiete, zu denen auch das BIBB in den letzten Jahren intensiv geforscht hat. Forscher/-innen aus 6 europäischen Ländern stellten ihre neuesten empirischen und theoretischen Forschungsergebnisse vor.

In seiner Keynote "Patience and Skill Accumulation" ging Thomas Dohmen auf die herausragende Bedeutung der Persönlichkeitseigenschaft "Patience", also Geduld, für verschiedene Aspekte ökonomischen Handelns ein. Mit Daten des Global Preferences Survey zeigten er und seine Co-Autorinnen und -Autoren, dass es auf individueller, regionaler oder staatlicher Ebene Zusammenhänge zwischen den gemessenen Präferenzen und der Bildungsbeteiligung gibt. Personen mit einer höheren Bereitschaft auf Zahlungen zugunsten von zukünftig höheren Zahlungen zu verzichten, investieren auch (mehr Zeit) in ihre (Aus-)Bildung. Weitere Arbeiten zeigten, dass durch inhaltliche Anpassungen von Curricula eine höhere "Patience" erzielt werden kann.

Heike Solga präsentierte Ergebnisse aus verschiedenen Arbeiten zur Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten beim Übergang in den Arbeitsmarkt ("The role of non-cognitive skills for school-to-work transitions in Germany"). Sie zeigte unter anderem anhand eines eigenen Feldexperiments, dass Betriebe insbesondere bei Jugendlichen mit schwächeren allgemeinen Schulabschluss größeren Wert auf die nicht-kognitiven Fähigkeiten legen.

Prof. Gerard Pfann (Universität Maastricht)

Eine aktuelle Forschungsarbeit präsentierte Prof. Gerard Pfann in seinem Beitrag "Supply Shocks in the Market for Apprenticeships in Germany". Darin untersucht er mit seinen Co-Autoren den Effekt der doppelten Abiturjahrgänge auf die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge und die Höhe der Ausbildungsvergütungen. Die zusätzlichen Schulabgängerinnen und Schulabgänger wurden demnach von den Betrieben aufgenommen, ohne dass eine Verdrängung von Bewerberinnen und Bewerbern mit niedrigeren Schulabschlüssen erfolgte oder dass die Ausbildungsvergütungen sanken.