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Fachtagung „Berufliche Rehabilitation/Berufliche Inklusion“

Kirsten Vollmer

In der Fachtagung 10 „Berufliche Rehabilitation/Berufliche Inklusion“, die fester, regelmäßiger Bestandteil des breiten Spektrums an Fachtagungen bei den Hochschultagen Berufliche Bildung ist, wurden diesmal unter der Leitung von Professorin Dr. Mathilde Niehaus (Universität zu Köln) und Professor Dr. Roland Stein (Universität Würzburg) Fragen nach Chancen und Risiken des digitalen Wandels vor dem Hintergrund der sich verändernden Arbeitswelt und Bildungslandschaft mit dem Fokus auf Inklusion für Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen thematisiert und diskutiert. Dabei ging es insbesondere um Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich für die Akteure in den Praxisfeldern inklusive Bildung, berufliche Rehabilitation und Arbeit ergeben. Hierzu wurde sowohl der Frage nachgegangen, ob und wie neue Technologien Barrierefreiheit durch niedrigschwellige Hilfsmittel, webbasierte Informations- und Unterstützungsangebote oder präventive Maßnahmen optimierter Arbeitsplatzgestaltung eröffnen bzw. fördern als auch jener, wo Risiken zunehmend digitalisierter Arbeits- und Geschäftsprozesse für die fokussierten Personengruppen liegen.

Beiträge zur Entwicklung einer inklusiven virtuellen Übungsfirma, Medien- und medienpädagogischer Kompetenzentwicklung bei in der beruflichen Rehabilitation Beschäftigten, der Entwicklung einer webbasierten Reflexionshilfe bei psychischen Problemen und zum E-Learning als Chance für junge Menschen mit besonderen Förderbedürfnissen boten Einblicke in Forschungs- und Entwicklungsarbeit als auch in die berufliche Praxis.

Kirsten Vollmer, im BIBB zuständig für das Aufgabenfeld berufliche Bildung behinderter Menschen und den Ausschuss für Fragen behinderter Menschen beim BIBB, stellte unter der Fragestellung „Inklusion und Digitalisierung -  Zusammenführen, was zusammengehört?“ im Auftaktbeitrag Inklusion und Digitalisierung als Beispiele für die beschleunigte Abfolge des Aufstiegs und der Ablösung gesellschafts- und bildungspolitischer Leitbegriffe dar. Darauf aufbauend skizzierte sie, wie nicht zuletzt im Sinne von Nachhaltigkeit beide Leitbegriffe zielführend zusammengeführt werden können und welche jeweiligen Beiträge sich aus ihnen für die grundsätzliche und ständige Aufgabe, Berufliche Bildung behinderter Menschen zu ermöglichen und zu gestalten, zeigen und abzeichnen. Während die Inklusionsdiskussion durch die Fokussierung der systemischen Seite Beiträge zur inklusionsorientierten Weiterentwicklung der Regelsysteme und der Reduzierung und Umgestaltung spezifischer Einrichtungen und Angebote geleistet hat, zeichnen sich mit Blick auf Digitalisierung diesbezüglich vor allem noch offene Fragen und Untersuchungs- und Klärungsbedarf ab. Bereits absehbar ist ein heterogenes Bild der Auswirkungen und damit auch der Chancen –und Risiken angesichts unterschiedlichster Ausgangslagen und Behinderungsarten.

Berufliche Handlungsfähigkeit ist auch in Zeiten und im Zeichen von Digitalisierung Kompass für die Gestaltung von Berufsbildungsstrukturen, Ordnungsmitteln und Berufsbildungsangeboten.