Berufliche Tätigkeiten im europäischen Vergleich

In einem Konsortium mit sechs europäischen Partnern arbeitet das BIBB gemeinsam mit INAPP an einem Auftrag für das gemeinsame Forschungszentrum der Europäischen Union in Sevilla (European Joint Research Centre). Die EU beabsichtigt ihre Instrumente der Erfassung beruflicher Tätigkeiten zu schärfen und hat daher Forscher/innen aus dem Vereinigten Königreich (Warwick Institute for Employment Research), Spanien (Universitat Pompeu Fabra), Italien (National Institute for Public Policy Analysis) und Deutschland (Bundesinstitut für Berufsbildung) beauftragt, zum einen Daten aus jeweils nationalen Erwerbstätigenbefragungen auf der Ebene von Berufen zusammenzustellen und vergleichbar zu machen. Zum anderen werden in den beteiligten Ländern Pretests für ein neues Befragungsinstrument der EU zu beruflichen Tätigkeiten durchgeführt.

Bessere statistische Angaben zu beruflichen Tätigkeiten sind für die Berufsbildungsforschung in vielerlei Hinsicht erforderlich: Viele der aktuellen Projektionen zu den Wirkungen der Digitalisierung beruhen auf der Analyse der Veränderungen beruflicher Tätigkeitsprofile. Für die international-vergleichende Forschung sind Abweichungen in den Tätigkeitsprofilen von großer Relevanz, da sie unter Umständen auf Unterschiede zwischen den Berufsbildungssystemen verschiedener Länder zurückgeführt werden können und ein wichtiger Entscheidungsfaktor für Betriebe sein können, sich an betrieblicher Aus- und Weiterbildung zu beteiligen. Betriebe mit breitbandigen Tätigkeitsprofilen werden andere Bildungs- und Personalentwicklungsstragien wählen als solche mit einer hohen Anzahl von Jedermannsarbeitsplätzen.

Diese Zusammenarbeit an dem Projekt fügt sich in die Arbeit an einem BIBB-eigenen Forschungsvorhaben zu beruflichen Tätigkeiten im internationalen Vergleich ein, an dem Mitarbeiter aus der internationalen Abteilung und der Forschungsabteilung des BIBB arbeiten.