Diakom-E
Diagnosekompetenz für die Elektromobilität
In Elektrofahrzeugen laufen softwaretechnische und elektronische Prozesse verborgen ab. Daher hat die HandWERK gGmbH der Handwerkskammer Bremen das „Innenleben“ von Elektrofahrzeugen an einem Schulungsfahrzeug für Auszubildende erfahrbar gemacht. So lernen sie nun, wie elektrische Komponenten zusammenwirken.
Die E-Mobilität hat große Auswirkungen auf die Berufe im Kfz-Handwerk. Kfz-Mechatroniker/-innen mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik reparieren und warten Hybrid- und Elektrofahrzeuge: Sie aktualisieren Software, integrieren Zubehör in das digitale Bordnetz oder führen softwarebasierte Messungen und Funktionsprüfungen durch. Da viele Funktionen „versteckt“ ablaufen, müssen die Kfz-Mechatroniker/-innen das Zusammenwirken aller Funktionseinheiten kennen und beachten.
Ein solch breit angelegtes System- und Prozessverständnis wird idealerweise bereits in der Ausbildung vermittelt. Für die überbetriebliche Ausbildung im Bereich der Elektromobilität sind bislang jedoch nur wenige geeignete Lernmittel und Konzepte vorhanden. An dieser Stelle setzte das Projekt „Diakom-E“ an.
Projektergebnisse
Ein zentrales Produkt des Projekts waren die Konstruktion und der Bau eines Schulungsfahrzeuges. Damit ist es erstmals möglich geworden, alle elektrischen Wirkungsweisen eines Elektrofahrzeuges visuell darzustellen. Messungen können so in Echtzeit auf einem Monitor verfolgt und ausgewertet werden.
Ergänzend zum Schulungsfahrzeug entwickelte und erprobte das Projektteam verschiedene Lern- und Arbeitsaufgaben. Diese Aufgaben dienen zur handlungsorientierten Kompetenzsteigerung für die Auszubildenden im Berufsfeld Kfz.
Durch die Implementierung des Schulungsfahrzeuges und der Lern- und Arbeitsaufgaben in die ÜBA wurde der K4-Lehrgang der Kfz-Mechatroniker/-innen neu konzipiert. Der einwöchige Lehrgang kann nun praxiszentriert durchgeführt werden, wobei das Modell der vollständigen Handlung im Fokus steht.
Herausforderungen in der Projektumsetzung
Um passende Konzepte zu entwickeln, musste das Projektteam herausfinden, welche konkreten Schadensbilder an Elektrofahrzeugen auftreten können. Hierfür war es erforderlich, verschiedene Beteiligte aus Schule und Wirtschaft an einen Tisch zu bekommen. Gemeinsam wurden dann zum Beispiel in Expertenworkshops, Konzepte erarbeitet, die anschließend in den Train-the-Trainer-Schulungen erprobt wurden.
Interview mit Jens Rigterink, Leiter des Projekts „Diakom-E“
In Elektrofahrzeugen laufen verborgene elektronische und elektrische Prozesse ab, die mit bisher verfügbaren Lehrkonzepten und Lernmitteln nur unzureichend vermittelt werden. Das Projekt „Diakom-E“ macht ablaufende Prozesse mit einem Schulungsfahrzeug für die Auszubildenden transparent.