GSIdigital

Mit dem Ausbildungsberuf Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration wurde ein Beruf im Elektrohandwerk geschaffen, der einen hohen Digitalisierungsbezug aufweist. Technologisch geht es im neuen Beruf um intelligente Gebäudetechnologien. „Klassische“ Elektro- und Netzwerkinstallationstechnik wurde in komprimierter Form mit jeweiligem Bezug zum intelligenten Gebäude verbunden.

Die künftigen Fachkräfte planen, implementieren und warten intelligente Gebäudetechnik, sie integrieren Komponenten und Funktionen in gebäudetechnische Gesamtsysteme. Diese Systeme werden regelmäßig über IT-Komponenten gesteuert und abgesichert. Dazu errichten und verbinden die Elektroniker/-innen für Gebäudesystemintegration digitale Schnittstellen. Datenschutz- und IT-Sicherheitskonzepte spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Der neue Beruf erforderte neue überbetriebliche Lehrgänge, um vor allem die betriebliche Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Hier setzte das Projekt „GSIdigital“ an und entwickelte ein entsprechendes ÜBA-Angebot für den neuen Ausbildungsberuf.

Projektergebnisse

Im Projekt „GSIdigital“ wurde für den neuen Ausbildungsberuf Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration erstmals ein modernes, überbetriebliches Ausbildungsangebot geschaffen. Es inkludiert digitale Lernkonzepte und Lernmaterialien sowie passende Lerninseln bzw. Realmodelle.

Die neu entwickelten Lehrgangsmodule greifen dabei die am Markt gängige Technologien auf:

• G-E GSI 1/21: Elektrische Energiesysteme installieren und prüfen sowie vernetzte Komponenten integrieren (Planung/Installation Elektroanlage, Netzwerk, Sensoren/Aktoren, Visualisierung)
• G-E GSI 2/21: Infrastruktur für die Übertragungstechnik installieren, einrichten und prüfen (Planung/Installation Netzwerk, Energieversorgung, Überspannungsschutz, Messtechnik)
• E GSI 1/21: Sensoren und Aktoren für vernetzte Gebäudetechnik in Betrieb nehmen (Projektierung/Umsetzung Bussystem, Sensoren/Aktoren, Parametrieren von Komponenten der Beleuchtung/Beschattung/Heizungssteuerung/Zutrittskontrolle)
• E GSI 2/21: Smart-Building-Systeme visualisieren und Sprachsteuerung integrieren (Projektierung Bussystem, KNX-Komponenten, Endgeräte Gebäudesteuerung, Sprachsteuerung, Objektkameras, Visualisierung)
• E GSI 3/21: Elektrisches Energiemanagementsystem in vernetzten Gebäuden einrichten (KNX-Anlage, Zählerschrank, Vernetzung, Konfigurieren, Parametrieren und Inbetriebnehmen der Schnittstellen zur Wärmepumpe/PV-Anlage/Ladesäule, Energiemanagement, Visualisierung)
• E GSI 4/21: Gebäudeautomationssysteme errichten, konfigurieren und prüfen (Gateways zu vorinstallierten Systemen (Brandmeldeanlagen/Rauchwarnmeldeanlagen/Einbruchmeldeanlagen/ Objektüberwachung), Visualisierung, Wartung)
• E GSI 5/21: Gebäudetechnische Erzeugungsanlagen und Systeme integrieren (Einbindung von Wärmepumpe/Lüftungsanlagen/Klimaanlagen/Energiezählern, Konfiguration von Gateways, Visualisierung)
• E GSI 6/21: Gebäudesysteme über verschiedene Netzwerkprotokolle integrieren (Gebäudevernetzung, Switching, Einrichtung von VLANs und Accesspoints, Routing/Firewalling, Verdrahtung/Programmierung Bus-System, Visualisierung)
• E GSI 7/21: Gebäudesysteme unter Berücksichtigung der IT-Sicherheit integrieren (Sicherheitsanforderungen, Planung/Umsetzung Sicherheitslösungen, Netztrennung, Firewalling, Zertifikate, Verschlüsselung, Fernzugriff, Datensicherung)

Herausforderungen in der Projektumsetzung

Bereits in der Konzeptionsphase wurde deutlich, dass das ausbildende Personal nicht nur auf die neuen berufsbezogenen Technologiethemen vorbereitet werden muss. Auch der Umgang mit den neu ausgestatteten Werkstätten, den neuen Lerninseln inklusive der modernen Medientechnik in den Werkstätten musste geschult werden, damit unter Einsatz neuer Methoden die für die Auszubildenden erwarteten Mehrwerte im Lernprozess geschaffen werden können. Zielsetzung der Qualifizierungen war, digital unterstützte, kollaborative Formen des Lernens zu erproben, deren Potenziale auszuloten und die neuen Vorgehensweisen einzuüben.