Ausgabe 04/2015 21.04.2015 Online-Version des Newsletter
Newsletter des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
IM BLICKPUNKT
PRAXIS
FORSCHUNG
BERUFE
DATEN
BIBB INTERNATIONAL
VERANSTALTUNGEN
IM BLICKPUNKT
Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt nehmen zu - Berufsbildungsbericht und Datenreport 2015 erschienen

Die Öffnung der dualen Berufsausbildung für Bewerbergruppen, die beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer schulischen Vorbildung bisher deutlich geringere Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt haben, ist dringend geboten, um den sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu verringern. Dies sind zentrale Ergebnisse des neuen "Datenreports" des BIBB, der in Ergänzung des Berufsbildungsberichts 2015 der Bundesregierung am 15. April erschienen ist. Mit dem Schwerpunktthema "Ausbildungs-Mismatch heute - Fachkräfteengpässe morgen und übermorgen" greift der BIBB-Datenreport 2015 eine zentrale bildungspolitische Fragestellung auf. Denn nicht nur kleine und kleinste Betriebe - insbesondere aus dem Handwerk - stehen bereits seit einigen Jahren vor dem Problem, dass sie ihre angebotenen Ausbildungsstellen häufig nicht mehr besetzen können, sondern zunehmend auch Mittel- und Großbetriebe, wenn auch in geringerem Maß. Der auch als "Parlament der Berufsbildung" bezeichnete BIBB-Hauptausschuss verabschiedete bereits in seiner März-Sitzung einstimmig eine Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht 2015 und hatte beschlossen, diese parallel zum Erscheinen des Berufsbildungsberichts zu veröffentlichen. Er würdigt den Berufsbildungsbericht als "einen guten Überblick über die bildungspolitischen Ansätze der Bundesregierung".
Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2015
Berufsbildungsbericht 2015
Gemeinsame HA-Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht 2015(PDF)

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PRAXIS
"Digitalisierung fordert Bildung heraus"

"Der sichere Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken ist der zukünftige Schlüssel für den Einstieg in eine nachhaltige Beschäftigungskarriere im Betrieb 4.0." Dies erklärte BIBB-Präsident Esser am 14. April in Hannover. In seinem Vortrag auf der von Volkswagen und IG Metall veranstalteten Konferenz "Future Tracks - Gute Arbeit in der Fabrik 4.0" anlässlich der Hannover Messe begründete Esser seine Aussage vom Bedeutungszuwachs der IT-Kompetenz als Schlüsselqualifikation in der allgemeinen wie auch der beruflichen Bildung: "Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird sich zwar nicht im gleichen Tempo über alle Bereiche der Wirtschaft vollziehen. Es heben sich jedoch bereits jetzt bestimmte Branchen- und Berufsbereiche heraus, bei denen entsprechende Veränderungen der Berufsprofile absehbar sind."

Weitere Informationen zu Industrie 4.0 - Digitalisierung der Arbeitswelt

Foto: © Roland Niepaul / Volkswagen
Inklusion als Aufgabe der beruflichen Bildung

Das Thema Inklusion wird bildungsbereichsübergreifend kontrovers diskutiert. Wie kann es gelingen, alle Menschen entsprechend ihren Lernbedürfnissen und individuellen Voraussetzungen an hochwertiger Bildung teilhaben zu lassen? Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis - BWP" geht der Frage nach, welche Anforderungen das Inklusionskonzept an die berufliche Bildung stellt, welche Chancen es birgt und welche Veränderungen erforderlich sind, um gleichberechtigte Teilhabe in und durch Berufsbildung zu erreichen.
Zur aktuellen BWP-Ausgabe

Ihre Expertise ist gefragt! Beteiligen Sie sich am Expertenmonitor des BIBB!

Beim "Expertenmonitor Berufliche Bildung" des BIBB handelt es sich um ein Online-Befragungsinstrument, das regelmäßig eingesetzt wird, um das fachliche Urteil von Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen, Fragen und Entwicklungen der beruflichen Bildung zu erheben und in den bildungspolitischen Diskurs einzubringen. Neue Experten und Expertinnen, die sich mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen in den Expertenmonitor einbringen möchten, sind gesucht. Die nächste Befragung zum Thema "Anerkennung informellen und non-formalen Lernens" ist für den Frühsommer 2015 vorgesehen und wird in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt.

Mitglied werden beim Expertenmonitor
Spielend üben für den Berufsalltag

Lernspiele sind in der beruflichen Bildung ein echter "Renner". Wegen der hohen Nachfrage hat das BIBB seine Multimedia-Handreichung "Planspiele und Serious Games in der beruflichen Bildung" aktualisiert und erweitert. Durch den Einsatz der "ernsthaften" Spiele wird, wie schon bei den Planspielen, eine Steigerung der Qualität und Attraktivität der beruflichen Bildung erwartet, weil beide Formen besonders geeignet sind, um in der beruflichen Aus- und Weiterbildung "Ernstfälle" des späteren Berufsalltags zu simulieren und zu trainieren: Sie fördern das komplexe und vernetzte Denken - und außerdem macht das Lernen mit ihnen Spaß.
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Labor für Großschadensereignisse/IRG/FH Köln
Suche Azubi, biete Zukunft - Strategien für die gelungene Azubi-Akquise

Anlässlich der 2015 gestarteten "Allianz für Aus- und Weiterbildung" zeigt das aktuelle JOBSTARTER-Magazin "Suche Azubi, biete Zukunft" die Herausforderungen des Ausbildungsmarktes und konkrete Lösungswege auf. Die Magazinbeiträge gehen insbesondere auf Handlungsmöglichkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen ein.

In der "Allianz für Aus- und Weiterbildung" haben Wirtschaft, Gewerkschaften, Bundesregierung, Bundesagentur für Arbeit und Länder festgelegt, dass sie die duale Berufsausbildung stärken und noch attraktiver machen wollen. Die zentralen Ziele: Mehr Jugendliche mit Schul- und dann Berufsabschluss, einen erfolgreichen Übergang von der Schule in die Ausbildung, weniger Passungsprobleme, eine noch höhere Qualität der Ausbildung und lohnende Weiterbildungsmöglichkeiten.

Zum JOBSTARTER-Magazin
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FORSCHUNG
Chancen und Risiken aus der demografischen Entwicklung für die Berufsbildung in den Regionen

Welche Rolle spielt die demografische Entwicklung für regionale Ausbildungs- und Arbeitsmärkte in Deutschland? Dieser Frage widmet sich dieser referierte Sammelband zur gleichnamigen Tagung. Er liefert einen Überblick zum aktuellen Sachstand, diskutiert Lösungsansätze für die Ausbildungspraxis und formuliert Methoden zur politischen Entscheidungsfindung. Herausgeber sind das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Universität Basel.
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Projekt abgeschlossen: "Diffusion neuer Technologien. Veränderungen von Arbeitsaufgaben und Qualifikationsanforderungen im produzierenden Gewerbe"

Innovationen gelten in einer Volkswirtschaft als Motor für Wachstum und Fortschritt. Sie spielen in einem ressourcenarmen Land wie Deutschland eine Schlüsselrolle. Eine erfolgreiche Verbreitung von Innovationen ist verknüpft mit dynamischen Prozessen im Bereich der Qualifikationsentwicklung. Das BIBB-Forschungsprojekt, dessen Abschlussbericht nun vorliegt, beschreibt den technologischen Diffusionsprozess in den Themenfeldern Leichtbau, Energiewende, Biotechnologie, Laserbearbeitung sowie Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Fazit der BIBB-Experten ist u.a., dass eine stärkere Vernetzung der einzelnen Früherkennungsaktivitäten der vielfältigen Akteure der Berufsbildungs- und Technologieförderlandschaft empfohlen wird. Gewünscht wird zudem eine stärkere Berücksichtigung von Bildungsfragen bei der Technologieförderung des Bundes (in anwendungsnahen Technologiefeldern). Durch die Einbindung von berufspädagogischen Lehrstühlen in diese Strukturen könnten zeitnah aktuelle Bildungskonzepte für Lehrerbildung und Berufsschulunterricht entwickelt werden. Der Bedarf hierfür sei dringend vorhanden, so die BIBB-Forscher.

Informationen zum BIBB-Forschungsprojekt
Projekt abgeschlossen: "Strukturierung anerkannter Ausbildungsberufe im dualen System"

Das BIBB-Forschungsprojekt zur "Strukturierung anerkannter Ausbildungsberufe im dualen System" dessen Abschlussbericht nun vorliegt, verfolgte das Ziel, auf Basis einer Analyse der Begründungen von Strukturmodellen und ihrer Tauglichkeit in der Praxis eine systematisierende (Neu-)Betrachtung der Strukturierungsformen von ehemaligen und aktuellen Ausbildungsberufen vorzunehmen. Die Ergebnisse der Analyse können, so die BIBB-Experten, einen Beitrag zur Professionalisierung und Qualitätssicherung der Ordnungsverfahren, zur Modernisierung bestehender oder Entwicklung neuer Ausbildungsberufe leisten. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützten die Sozialpartner bei der Erarbeitung und Abstimmung von Eckwerten und erweiterten das Beratungsangebot des BIBB bei der Entwicklung und Strukturierung von Ausbildungsberufen. Darüber hinaus lieferten die Forschungsergebnisse Ansatzpunkte für weitere Forschungsarbeiten zu Verknüpfungen und Übergängen innerhalb und zwischen Ausbildungsberufen, beispielsweise im Hinblick auf Berufsgruppen, Zusatzqualifikationen oder Durchlässigkeit.

Informationen zum BIBB-Forschungsprojekt
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BERUFE
Energieholzanbau und Qualifizierung - Früherkennung und Bedeutung für die Praxis

Die energetische Holznutzung wird in den kommenden Jahren zunehmen. Ausgehend von dieser Annahme erörtert die BIBB-Studie "Energieholzanbau und Qualifizierung - Früherkennung und Praxisrelevanz" die Frage, welche beruflichen Handlungskompetenzen für einen nachhaltigen Energieholzanbau benötigt werden. Das Wissenschaftliche Diskussionspapier ist Ergebnis des Arbeitsschwerpunkts Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung .Es enthält eine empirische Studie mit dem Titel "Qualifizierungsbedarf im Tätigkeitsfeld Energieholzplantage", das Bezüge zur BIBB-Ordnungsarbeit und zum Praxistransfer untersucht.
Wissenschaftliches Diskussionspapier: "Energieholzanbau und Qualifizierung - Früherkennung und Praxisrelevanz"
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DATEN
Was stabilisiert duale Ausbildungsverhältnisse? - BIBB-Analysen und Dokumentation von Maßnahmen zum Thema Vertragslösungen

Das Risiko einer vorzeitigen Vertragslösung hängt nicht allein von den Kompetenzen und Einstellungen der Jugendlichen ab. Laut aktuellen BIBB-Analysen weist auch der betrieblich-berufliche Kontext einen eigenständigen Einfluss auf. Ausbildungsabbrüche und vorzeitige Vertragslösungen in der dualen Berufsausbildung betreffen ein bildungspolitisch wichtiges Thema, das insbesondere vor dem Hintergrund eines sich abzeichnenden Fachkräftemangels stark an Aufmerksamkeit gewinnt. Vertragslösungen sind dabei nicht mit Ausbildungsabbrüchen gleichzusetzen, denn ein Großteil der Auszubildenden führt die Ausbildung im dualen System mit einem neuen Ausbildungsvertrag fort.
Wissenschaftliches Diskussionspapier: "Vorzeitige Vertragslösungen und Ausbildungsverlauf in der dualen Berufsausbildung"
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Personalgewinnung von Weiterbildungsanbietern

Mit dem Themenschwerpunkt der wbmonitor-Umfrage 2014 wurde die Personalgewinnung der Einrichtungen in den Blick genommen. Die große Mehrheit der Anbieter hat im Jahr 2013 Honorarkräfte rekrutiert (76%). Angestellte wurden von knapp der Hälfte aller Einrichtungen (46%) neu eingestellt bzw. auf neuer oder veränderter vertraglicher Basis weiterbeschäftigt. Bei der Auswahl von Lehrenden sind fachliche Kompetenzen wichtiger als pädagogische Qualifikationen. Die größte Bedeutung wird Soft Skills und Aspekten der Passung zur Einrichtung beigemessen.
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BIBB INTERNATIONAL
Interesse an deutscher Berufsbildung aus über 100 Staaten

Die duale Berufsausbildung in Deutschland weckt weiterhin großes Interesse im Ausland. Allein im ersten Quartal 2015 wurden Zugriffe aus 106 Staaten auf die Internetseite der Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) im BIBB registriert. Die Auswertung der Nutzerzugriffe zeigt, dass die Besucherinnen und Besucher des Onlineportals www.govet.international aus allen Regionen der Welt kommen.

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Berufsbildung in der Ukraine im Umbruch

Die Berufsbildung in der Ukraine befindet sich im Umbruch. Vor dem Hintergrund eines klaren Reformbedarfs legten die EU-Kommission und das ukrainische Ministerium für Bildung und Wissenschaft im Jahr 2012 das Europäische Twinning Projekt auf und brachten damit notwendige Reformen mit Erfolg auf den Weg. Das Projekt wurde von METROPOL/Nationales Zentrum für Erwerbsbildung (Dänemark) unter Mitwirkung von AarhusTech (Dänemark) und dem BIBB geleitet. Twinning-Partner in der Ukraine war das Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Twinning-Projekte unterhalten ein Projektbüro vor Ort, und es werden internationale Tandems gebildet, die gemeinsam an definierten Bedarfen vor Ort im Empfängerland arbeiten.
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Neue iMOVE-Marktstudie Polen erschienen

Die neue iMOVE-Marktstudie beschreibt und analysiert das polnische Bildungssystem vor dem Hintergrund seiner wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Im Mittelpunkt der Marktstudie stehen die berufliche Bildung, der Aus- und Weiterbildungsmarkt und die Exportchancen für Anbieter aus Deutschland.
Download/Bestellung iMOVE-Marktstudie Polen

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VERANSTALTUNGEN
iMOVE-Afrikatag

Beim iMOVE-Afrikatag am 20. Mai 2015 in Berlin diskutiert iMOVE mit zahlreichen Experten die Bedeutung der beruflichen Bildung für und in Afrika. Darüber hinaus informiert der Afrikatag über Kooperationsmöglichkeiten zwischen deutschen Anbietern beruflicher Aus-und Weiterbildung und Partnern aus Afrika. Botschaftsvertreter Südsudans, Sambias sowie der Republik Namibia werden am Afrikatag teilnehmen.
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IMPRESSUM
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Dieser Newsletter wird herausgegeben vom
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
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53175 Bonn

Verantwortlich:
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (Präsident)
Redaktion:
Charlotte Schölgens
BIBB