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Pressemitteilung

„Friedrich-Edding-Preis“ für Berufsbildungsforschung verliehen

Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen ausgezeichnet

33/2021 | Bonn, 04.11.2021

Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) hat die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Laura Menze und Dr. Svenja Ohlemann für ihre herausragenden Dissertationen mit dem „Friedrich-Edding-Preis für Berufsbildungs­forschung 2021“ ausgezeichnet. Die Verleihung fand Ende Oktober auf dem AG BFN-Forum „Digitalisierung in den Gesundheitsberufen“ statt. Das Forum wurde von der West­fälischen Wilhelms-Universität Münster in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie der Hochschule Esslingen organisiert.

  • Dr. Laura Menze widmet sich in ihrer Arbeit der Frage, wie attraktiv eine duale Ausbildung für junge Menschen ist. In ihrer Dissertation „Wege von der dualen Ausbildung in den Arbeitsmarkt. Wie Ausbildungsberufe Chancen strukturieren“ untersucht sie, inwiefern der gewählte Ausbildungsberuf zu sozialen Ungleich­heiten führt. Ihre Studie belegt, dass der Ausbildungsberuf die Chancen beim ersten Eintritt in den Arbeitsmarkt beeinflusst und die erste eingenommene Arbeitsmarktposition den weiteren Erwerbsverlauf entscheidend prägt.
  • Dr. Svenja Ohlemann richtet in ihrer Arbeit den Blick auf einen früheren Zeitpunkt der beruflichen Entwicklung. In ihrer Dissertation „Berufliche Orientierung im Spannungsfeld von Heterogenität und Individualisierung – Möglichkeiten der Binnendifferenzierung als Ausgangspunkt schulinterner Maßnahmenplanung“ untersucht sie, wie Jugendliche bei ihrer Berufswahl unterstützt werden können. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass aufgrund der unterschiedlichen berufswahl­bezogenen Entwicklung der Jugendlichen individuelle Bedarfe und auch Fort­schritte systema­tisch und regelmäßig erfasst werden müssen. Maßnahmen der Berufsorientierung müssen zudem individuell angepasst werden.

Die AG BFN-Vorstandsmitglieder, Prof. Dr. Hubert Ertl (Bundesinstitut für Berufsbildung), Prof. Dr. Bernd Fitzenberger (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), Thomas Hochleitner (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München), Dr. Iris Pfeiffer (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung) und Prof. Dr. Ulrike Weyland (Institut für Erziehungswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster), würdigten die wissenschaftliche Relevanz der beiden ausgezeichneten Dissertationen für die Berufsbildungsforschung sowie ihren Bezug zur Berufsbildungspraxis. Beide Arbeiten wiesen zudem mit ihrer forschungsmethodischen Originalität innovative Zugänge zur Berufsbildung auf.

Mit dem „Friedrich-Edding-Preis“ für Berufsbildungsforschung fördert die AG BFN den wissenschaftlichen Nachwuchs. Alle zwei Jahre werden besonders herausragende Dissertationen ausgezeichnet, die sich mit aktuellen Fragen der Berufsbildung befassen. Bewertet werden die Arbeiten nach ihrer wissenschaftlichen und berufsbildungs­praktischen Relevanz, der Verwendung disziplinübergreifender Ansätze, dem angemesse­nen Einsatz von Forschungsmethoden, der Entwicklung innovativer Zugänge zur Berufsbildungsforschung und der Berücksichtigung des internationalen Stands der Forschung. Benannt ist der Preis nach Friedrich Edding (1909 - 2002), dem langjährigen Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Professor für Bildungsökonomie an der Technischen Universität in Berlin.

Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) ist ein seit 1991 bestehendes Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Hochschulen sowie öffentlichen und privaten Institutionen, die Beiträge zur Berufsbildungsforschung aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen leisten. Ziel ist es, neben der Nachwuchsförderung die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu verbessern, den Austausch von Forschungs­ergebnissen, Meinungen und Erfahrungen zu unterstützen sowie relevante Forschungs­felder zu identifizieren. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gehört zu den Gründungsmitgliedern der AG BFN.

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