ProMech-I
Prozessorientierte Mechatroniker/-innenausbildung für die Industrie
Eine zeitgemäße Ausbildung für Mechatroniker/-innen: Das saz − Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. hat sein überbetriebliches Ausbildungsangebot für Mechatroniker/-innen modernisiert. Die neuen Angebote wurden an der technologischen Entwicklung und den Bedarfen der Industrie ausgerichtet.
Die Anforderungen an die berufliche Handlungskompetenz von Mechatroniker/-innen hat sich durch die Digitalisierung verändert. Computersimulationen und programmierte Steuerungsfunktionen sind zunehmend wachsender Bestandteil ihres Tätigkeitsprofils. Dabei müssen u. a. Daten mit Hilfe von digitalen Werkzeugen erfasst und analysiert sowie Entscheidungen getroffen werden. Auszubildende müssen von Beginn der Ausbildung an die nötigen (digitalen) Kompetenzen entwickeln, um so auf die künftigen Tätigkeiten gut vorbereitet zu sein und das erworbene Know-how selbstständig zu nutzen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Digitalisierungsgrade können einige Industriebetriebe diese Kompetenzen jedoch nicht oder nur teilweise vermitteln. In diesem Fall können sie auf die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) zurückgreifen.
Um die Betriebe mit einem bedarfsorientierten Ausbildungsangebot zu unterstützen, hat das Team des Projekts „ProMech-I“ sein überbetriebliches Ausbildungsangebot für Mechatroniker/-innen modernisiert.
Projektergebnisse
Mit dem fortlaufenden Blick auf die betriebliche Praxis und die dortigen Arbeitsprozesse gelang es die Angebote der ÜBA den veränderten Bedarfen und Anforderungen anzupassen. Ein erfolgreicher Ansatz war dabei die Betriebserkundung durch das Ausbildungspersonal. Mit ihm konnten die Bedarfe ermittelt und Informationen zur Gestaltung von praxisorientierten Lernszenarien gewonnen werden.
Die ÜBA-Kurse wurden unter den Aspekten der Kompetenz- und Prozessorientierung überarbeitet oder neu erarbeitet. Das bedeutet, dass fortan in der ÜBA das aktive Erlernen von Fähigkeiten und Kenntnissen im Mittelpunkt steht. Hierzu wurden verschiedene realitätsnahe Lern- und Arbeitsaufgaben erarbeitet und in das Ausbildungsdesign integriert. Die Aufgaben basieren auf dem Modell der vollständigen Handlung. Die Auszubildenden bearbeiten diese selbstständig und setzen so das Erlernte unmittelbar um. Da die Aufgaben aus der beruflichen Realität kommen, gelingt nach der ÜBA der Transfer in den betrieblichen Alltag.
Mit dem entwickelten VR-basierten Trainingssystem wurde des Weiteren ein Lernmedium geschaffen, dass dazu beiträgt, die Attraktivität der ÜBA zu steigern. Mit ihm gelingt es, ein Lernerlebnis neuer Dimension zu schaffen. Das System bietet neue Möglichkeiten, Ausbildungsabschnitte anzupassen und zu gestalten.
Im Projekt wurden schließlich sowohl die berufspädagogischen als auch die domänenspezifischen Kompetenzen beim Ausbildungspersonal weiterentwickelt. Hierzu wurde zu Beginn das Anforderungsprofil hinsichtlich der veränderten Anforderungen an digitale Kompetenzen überarbeitet und in das Personalentwicklungskonzept integriert.
Herausforderungen in der Projektumsetzung
Um digitale Technologie in die ÜBA zu integrieren und damit die Qualität zu verbessern, bedarf es einer auf die ÜBS-Strategie abgestimmte Agenda. Des Weiteren muss die Akzeptanz in der gesamten Organisation für den Change Prozess vorhanden und gewollt sein. Veränderungen erfordern Kompetenzentwicklung. Diese muss über eine ziel- und bedarfsorientierte Qualifizierung erfolgen. Die Veränderung muss professionell im Arbeitsalltag begleitet werden. All das waren Herausforderungen, die im Projekt gemeistert wurden und sind somit Erfolgsfaktoren.
Erfolgsfaktor 1: Ausbildungspersonal für den digitalen Wandel qualifizieren
Damit Ausbilder/-innen künftige Fachkräfte bedarfsorientiert ausbilden können, benötigen sie digitale Kompetenzen. Im Projekt „ProMech-I“ wurde daher ein Qualifizierungskonzept für Ausbildungspersonal entwickelt. Damit einher geht die Anpassung der Weiterbildungskultur im projektdurchführenden saz.
Erfolgsfaktor 2: Unternehmen im digitalen Wandel bedarfsgerecht unterstützen
Die voranschreitende Digitalisierung verändert die Bedarfe der Unternehmen an das überbetriebliche Ausbildungsangebot. Im Projekt „ProMech-I“ werden diese Bedarfe kontinuierlich ermittelt, um betriebsnahe und passgenaue Unterstützungsangebote neu zu entwickeln oder bestehende anzupassen.
Erfolgsfaktor 3: Überbetriebliche Ausbildung durch Betriebserkundungen praxisnah gestalten
In der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) sollen bei den Auszubildenden berufliche Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickelt werden, die sie im Betrieb anwenden können. Das Projekt „ProMech-I“ setzt die Betriebserkundung als Methode ein, um den Praxisbezug in der ÜBA zu optimieren.
Erfolgsfaktor 4: Mit Design Thinking die überbetriebliche Ausbildung von Morgen gestalten
Die digitale Transformation in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) zu gestalten, ist eine komplexe Aufgabe, die eine innovative Herangehensweise erfordert. Das Projektteam von „ProMech-I“ hat sich in diesem Zusammenhang für den methodischen Ansatz des „Design Thinking“ entschieden.
„ProMech-I“: Drei Fragen zum Projektabschluss an Ralf Marohn
Das Projektteam von „ProMech-I“ entwickelte für die Ausbildung der Mechatroniker/-innen ein VR-basiertes Trainingssystem. Auch für die Qualifizierung des Ausbildungspersonals wurden Konzepte erprobt. Im Interview berichtet Projektleiter Ralf Marohn über Meilensteine und Erfolge der Projektarbeit.
Interview mit Ralf Marohn, Leiter des Projekts „ProMech-I“
Mit dem Projekt „ProMech-I“ strebt das Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum (saz) an, sein überbetriebliches Ausbildungsangebot für Mechatroniker/-innen zu modernisieren. Wie das erfolgen soll und welche Rolle die Betriebe für den Projekterfolg spielen, verrät uns Ralf Marohn im Interview.
„ProMech-I“ mit eLearning-Award ausgezeichnet
Bei der 14. Verleihung des eLearning Awards wurde die im Projekt „ProMech-I“ entwickelte Virtual-Reality-Lernanwendung in der Kategorie „Ausbildung“ ausgezeichnet. Mit der VR-Anwendung können Auszubildende zum/zur Mechatroniker/-in ihre berufliche Handlungskompetenz in einer praxisnahen virtuellen Realität trainieren.
Digitale ÜBS: Wie kommen wir dahin?
Die dritte Ausbildungswerkstatt 4.0 beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS) mit besonderem Blick auf die Personal- und Organisationsentwicklung im Zeitalter des digitalen Wandels.
Digitalisierung fördert Austausch zwischen den Lernorten
Bereits zum 4. Mal lud das saz – Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. Betriebe zum „Digitalen Dinner“. Das angebotene „Menü“ stand dieses Mal unter dem Thema „Lernortkooperation im digitalen Zeitalter gestalten“. Das saz stellte auch die im Projekt „ProMech-I“ entwickelte VR-Anwendung vor.
Die überbetriebliche Ausbildung digitaler gestalten
Überbetriebliche Ausbildungsangebote (ÜBA) müssen didaktisch-methodisch weiterentwickelt und modernisiert werden. Wie dieses gelingen kann, wurde auf der „Ausbildungswerkstatt 4.0“ anhand der Projektergebnisse von „ProMech-I“ vorgestellt und diskutiert.
Das Know-how aus der Projektarbeit nutzen
Die Projektergebnisse zugänglich zu machen und deren nachhaltige Nutzung sicherzustellen ist zentrale Aufgabe der im Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung geförderten Projekte. Das Projekt „ProMech-I“ startete nun den Transferprozess innerhalb des saz - Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrums.