Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

Wichtigste Lehrinhalte sowie Lehr- und Lernmethoden
Die Teilnehmer/innen sollen an elektrischen Einrichtungen und Betriebsmitteln Arbeiten zum Erstanschluss sowie Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten (inkl. Fehleranalyse und Fehlerbehebung an elektrischen Komponenten) selbständig durchführen können. Es werden fachtheoretische und fachpraktische Qualifikationen in der Elektrotechnik so vermittelt, dass die Teilnehmer/innen befähigt und berechtigt sind, die betriebsspezifisch festgelegten Tätigkeiten als Elektrofachkraft weitgehend eigenverantwortlich durchzuführen. Festgelegte Tätigkeiten sind gleichartige, sich wiederholende Arbeiten an Betriebsmitteln, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung beschrieben sind. In eigener Fachverantwortung dürfen nur solche festgelegten Tätigkeiten ausgeführt werden, für die die Ausbildung nachgewiesen ist.

Die Prüfung umfasst im Einzelnen vier Fächer, in denen die Teilnehmer nachstehende Kenntnisse und Fertigkeiten nachweisen müssen.
1. Grundlagen der Elektrotechnik: Hier sollen die Teilnehmer nachweisen, dass sie mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse zur Lösung elektrotechnischer Aufgabenstellungen anwenden können. In diesem Rahmen können geprüft werden: Grundbegriffe der Elektrizität, Stromkreisgesetze, Arbeit und Leistung, Spannungserzeuger, chemische Wirkung des elektrischen Stromes, Magnetismus, Kondensator im Gleichstromkreis, elektrische Messtechnik.
2. Grundlagen der Mess- und Steuerungstechnik: Hier sollen die Teilnehmer nachweisen, dass sie Schaltungen der Elektrotechnik und Mess- und Steuerungstechnik kennen, die Funktion von Bauelementen und Grundschaltungen kennen und Störungen und Fehler eingrenzen können. In diesem Rahmen können geprüft werden: Wechselstrom, Bauteile im Wechselstromkreis, Dreiphasenwechselstrom, Transformatoren, Motoren, messen elektrischer Größen, Energieversorgung und -verteilung, kontaktbehaftete Steuerungstechnik.
3. Schutzmaßnahmen und fachbezogene Vorschriften: Hier sollen die Teilnehmer nachweisen, dass sie Unfallgefahren und gesundheitsgefährdende Vorgänge erkennen und die entsprechenden Arbeitsschutz-, Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften und -regeln beherrschen. In diesem Rahmen können geprüft werden: Arbeitsschutzverordnungen, Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften, Schutzmaßnahmen gemäß VDE-Bestimmungen, Schutzmaßnahmen gegen Unfall- und Gesundheitsgefahren, insbesondere beim Umgang mit Maschinen und Anlagen, Schutzvorrichtungen, Schutzeinrichtungen, Schutzarten, Überstromschutzorgane, Schutzschalter, Verhalten bei Unfällen, Erste Hilfe.
4. Arbeitsproben der festgelegten Tätigkeiten: Hier sollen die Teilnehmer nachweisen, dass sie fachpraktische Aufgaben an den in Frage kommenden elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln lösen können. Dabei soll nachgewiesen werden, dass die einschlägigen VDE-Bestimmungen und die Vorschriften zum Arbeitsschutz beachtet werden.

Ablauf
Die Auszubildenden erhalten zusätzlichen theoretischen und fachtheoretischen Unterricht im Umfang von ca. 200 bis 240 Stunden. Zusätzlich findet eine praktische Unterweisung im Unternehmen unter Anleitung der betrieblichen Elektrofachkraft statt, die ca. sechs Wochen dauert. Bei diesem Angebot findet eine wechselseitige Durchführung der Kurse innerhalb eines Pools an Trägern im Raum Köln statt.