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Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen

Industriekaufmann/Industriekauffrau (Ausbildung)

Diese Seite enthält statistische Daten sowie Hintergrundinformationen und Wissenswertes über die historische Entwicklung des Berufs.

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Genealogie

Hintergrund der Neuordnung (2024)

Seit der letzten grundlegenden Neuordnung des Ausbildungsberufs Industriekaufmann/Industriekauffrau im Jahr 2002 hat es vielfältige wirtschaftliche, technologische und arbeitsorganisatorische Entwicklungen gegeben, die sich zunehmend auf das Berufsbild auswirkten. Zwar waren die Tätigkeiten der Industriekaufleute bereits seit Jahrzehnten digital geprägt, jedoch gewann die Digitalisierung weiter an Dynamik und veränderte die Geschäftsprozesse sowie Arbeitsformen grundlegend. Durch die digitale Vernetzung von Herstellungs- und Steuerungsprozessen wurden industrielle Wertschöpfungsprozesse insgesamt verändert. Produktions- und Planungssysteme konnten Kundenanforderungen zunehmend spezifischer berücksichtigen und Vernetzung, Cloud-Technologien sowie E-Commerce erlaubten neue Geschäftsmodelle. In der Folge war bei künftigen Fachkräften ein umfängliches Prozessverständnis gefragt und durch ein Zusammenwachsen des kaufmännischen und gewerblich-technischen Handelns auch zunehmend Kompetenzen des „Schnittstellenmanagements“. Auch Sozial- und Selbstkompetenzen mussten gestärkt werden, um komplexer werdende Situationen selbstgesteuert und ressourcenbewusst zu bewältigen und mit internen und externen Personen medienadäquat kollaborieren zu können. Um diesen vertragsstarken und attraktiven kaufmännisch betriebswirtschaftlichen Beruf in der Industrie für künftige Kompetenzanforderungen zu wappnen, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die Ausbildungsordnung zum Industriekaufmann und zur Industriekauffrau modernisiert. Sie tritt am 1. August 2024 in Kraft. Was ist neu? Durch die neue Verordnung wurde der Beruf modern und zukunftsorientiert ausgerichtet und Bewährtes wird fortgeführt: Es werden auch künftig Fachkräfte qualifiziert, die Allrounder und zugleich Spezialisten in ihrem Gebiet sind. Das aktualisierte Berufsbild ist im Kern generalistisch ausgerichtet mit technikoffenen Lernzielbeschreibungen. Es greift die vielfältigen wirtschaftlichen, technologischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen auf. Ausgehend vom industriellen Leistungserstellungsprozess gehört das kunden-, geschäftsprozess- und projektorientierte Arbeiten zu den Kernkompetenzen des Berufs. Gegen Ende der Ausbildung werden die breit angelegten betriebswirtschaftlichen Kernkompetenzen durch ein Einsatzgebiet im Umfang von sechs Monaten vertieft. Das zur Auswahl stehende Portfolio an Einsatzgebieten wurde deutlich gestrafft. Die Differenzierung ermöglicht den Industriekaufleuten sowie den ausbildenden Unternehmen eine erste Spezialisierung zum Ausbildungsende. Der Beruf enthält die neuen Standardberufsbildpositionen, die für alle modernisierten dualen Ausbildungsberufe gelten. Die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Geschäftsprozessen werden darüber hinaus umfänglich auf Lernzielebene in Form von fachlichen, methodischen, sozialen sowie personalen Kompetenzen verankert. So wurde eine integrative Berufsbildposition geschaffen, die notwendige Kompetenzen rund um digitale Geschäftsprozesse vertiefend aufgreift. Hierbei wird auch der Anforderung, als „Schnittstellenmanager“ zwischen den Fachbereichen agieren zu können, Rechnung getragen. Auch die Prüfungsregelungen wurden umfänglich modernisiert. Neu eingeführt wurde die „Gestreckte Abschlussprüfung“ – das bedeutet, dass die Abschlussprüfung aus zwei zeitlich voneinander getrennten Teilen besteht. Der erste Prüfungsteil ersetzt hierbei die bisherige Zwischenprüfung und wird zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt. Inhaltlich wurde die Prüfung an die modernisierten Ausbildungsinhalte angepasst. Eine Neuerung gibt es auch bei den Prüfungsinstrumenten: Die Erstellung einer Dokumentation, die auch in die Bewertung mit einfließt. Die berufsschulischen Lernfelder im Rahmenlehrplan wurden entsprechend der neuen Ausbildungsinhalte aktualisiert. Sie unterstützen den Erwerb fundierten kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Fachwissens und fördern vernetztes, analytisches und problemlösendes Denken. Elemente des Projektmanagements werden ebenso aufgegriffen wie auch berufs-, fach- und fremdsprachliche Kompetenzen. Die ganzheitliche und lösungsorientierte Sichtweise auf komplexe Problemstellungen, auch im Kontext der digitalen Arbeits- und Geschäftswelt, ist integrativer Bestandteil aller Lernfelder. In der BIBB-Reihe „Ausbildung Gestalten“ werden zurzeit gemeinsam mit Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis unter Federführung des BIBB Umsetzungshilfen für Ausbildungsverantwortliche erstellt.

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Anerkannte Ausbildungsberufe

Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2024

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Ausbildungsvergütung

Gesamtübersicht über die tariflichen Ausbildungsvergütungen und weitere Informationen

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Übersicht Berufe

Welche Berufe gibt es?

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Kultusministerkonferenz (KMK)

Dokumentation der KMK über landesrechtlich geregelte Berufsabschlüsse an Berufsfachschulen

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Berufesuche

Ausbildungsberufe nach Jahr

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Berufesuche

Ausbildungsberufe nach Berufsgruppen

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Berufesuche

Zuständige Stellen nach § 71 ff. Berufsbildungsgesetz (BBiG)

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