Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen
Industriekeramiker Verfahrenstechnik/Industriekeramikerin Verfahrenstechnik (Ausbildung)
Diese Seite enthält statistische Daten sowie Hintergrundinformationen und Wissenswertes über die historische Entwicklung des Berufs.
Berufsklassifikation nach KldB 2010
21412
Statistik
Genealogie
Hintergrund der Neuordnung (2005)
Der/die Industriekeramiker Verfahrenstechnik/ Industriekeramikerin Verfahrenstechnik wurde mit drei weiteren Berufen der keramischen Industrie modernisiert, neu strukturiert und der handlungsorientierten Ausbildung angepasst. Neben der neuen Berufsbezeichnung verfügt der Ausbildungsberuf über Ausbildungsinhalte aus dem/der ehemaligen Kerammodelleinrichter/Kerammodelleinrichterin und aus dem/der ehemaligen Industriekeramiker/-in Fachrichtung Formgebung, was einerseits der betrieblichen Praxis entspricht und andererseits den Absolventen eine größere Einsatzbreite ermoglicht. Somit werden Schwerpunkte in der Ausbildung zum einen auf das Herstellen von Einrichtungen und zum anderen auf das Formen keramischer Massen gelegt. Wie die anderen drei modernisierten industriellen keramischen Berufe hat auch der Industriekeramiker Verfahrenstechnik / Industriekeramikerin Verfahrenstechnik 12 Monate gemeinsame, integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten und Kenntnisse mit den anderen industriellen keramischen Berufen sowie 24 Monate berufsspezifische Fertigkeiten und Kenntnisse, seine/ihre Stärken in der permanenten Durchführung qualitätssichernder Maßnahmen, im Anwenden von Prüfverfahren sowie im prozessorientierten Arbeiten. Hierzu zählen die Teamarbeit, die Arbeitsplanung, -durchführung und -kontrolle nach betriebswirtschaftlichen und terminlichen Vorgaben unter Beachtung der Zusammenhänge von Prozessabläufen und Teilprozessen bei der Auftragsabwicklung. Neue Qualifikationen sind in der betrieblichen und technischen Kommunikation durch das Anwenden englischer Fachbegriffe, der situationsgerechten und zielorientierten Gesprächsführung mit Vorgesetzen, im Team und mit Kunden sowie in der Anwendung von technischen Kommunikationsmitteln hinzu gekommen. Die Zwischen- und Abschlussprüfung wurden grundlegend verändert und dem heutigen Standard angepasst. So besteht die Zwischenprüfung aus einer praktischen Arbeitsaufgabe, die mit betriebsüblichen Unterlagen dokumentiert wird. Diese Dokumentation der praktischen Arbeitsaufgabe ersetzt die ehemalige schriftliche Zwischenprüfung. Darüberhinaus wird während der Zwischenprüfung ein 10-minütiges Fachgespräch geführt. Die Abschlussprüfung besteht aus einer umfangreichen praktischen Arbeitsaufgabe, in der der Prüfling entweder eine Einrichtung herstellen, ein keramisches Werkstück formen oder ein keramisches Werkstück glasieren und dekorieren und mit betriebsüblichen Unterlagen dokumentieren soll. Innerhalb dieser Zeit soll ein 20-minütiges Fachgespräch geführt werden, bei dem der Prüfling fachbezogene Sachverhalte darstellen, Hintergründe aufzeigen und die Vorgehensweise bei der Durchführung der Arbeitsaufgabe begründen soll. Anstelle von Prüfungsfächern werden umfassende Prüfungsbereiche wie Fertigungstechnik, Technische Kommunikation und Qualitätssicherung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde angesetzt.